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Chlamydien: Eine Chlamydien-Infektion kann zu Unfruchtbarkeit führen

Chlamydien

Eine Chlamydien-Infektion kann zu Unfruchtbarkeit führen

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    Kondome schützen - nicht nur vor HIV, sondern auch vor anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen wie Chlamydien.
    Kondome schützen - nicht nur vor HIV, sondern auch vor anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen wie Chlamydien. Foto: Peter Endig, dpa (Symbolbild)

    Kaum jemand kennt sie, dabei ist eine Chlamydien-Infektion weder selten noch harmlos: Gerade bei Frauen kann sie unbehandelt zu Unfruchtbarkeit führen. Laut einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) kennen jedoch nur 14 Prozent der Deutschen die Chlamydien-Infektion. 

    Infektion: Chlamydien werden vor allem durch Sex übertragen

    Wie viele Menschen genau betroffen sind, lässt sich nur schätzen, da keine Meldepflicht für die Erkrankung besteht. Aber: "Chlamydien-Infektionen sind die häufigste sexuell übertragbare Infektion in Deutschland", sagt Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte. "Etwa zehn Prozent aller sexuell aktiven Jugendlichen und Erwachsenen stecken sich irgendwann in ihrem Leben mit Chlamydien an." 

    Betroffen von Chlamydien sind vor allem junge Erwachsene, wie Verena Lulei erläutert, Referentin der BZgA im Referat HIV/AIDS und anderen sexuell übertragbaren Infektionen. Die Zahlen steigen. Das belegen zum einen Daten aus Sachsen - dort sind Chlamydien meldepflichtig. 

    Die Sex-Fantasien der Deutschen

    Sex im Freien ist laut einer Umfrage aus dem Jahr 2016 die beliebteste erotische Fantasie der Deutschen.

    Fast ein Drittel der Befragten (32,7 Prozent) wollen einmal unter freiem Himmel Sex haben, wie das Meinungsforschungsinstitut Mafo.de im Auftrag des Magazins «Playboy» repräsentativ ermittelte.

    Der Lieblingsort vieler wäre dabei der Strand - und zwar für 68,4 Prozent der Frauen und 57,4 Prozent der Männer.

    Auf Platz zwei der sexuellen Fantasien landete Oralsex (31,2 Prozent), gefolgt von Experimenten mit Sex-Spielzeug (24,4 Prozent).

    Beim Sex im Freien beobachtet zu werden, liegt laut der Umfrage dagegen gar nicht hoch im Kurs. Mit gerade einmal 3,9 Prozent ist es die am wenigsten verbreitete erotische Fantasie hierzulande - nach Gruppensex und Sadomaso-Praktiken (4,2 Prozent).

    Für die Umfrage wurden 1000 repräsentativ ausgewählte Männer und Frauen in Deutschland befragt.

    Aber auch Clara Lehmann, Expertin der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie, beobachtet diesen Zuwachs. Zu Beginn vor etwa 15 Jahren habe sie an der Uniklinik Köln "sehr selten" mit Chlamydien-Infektionen zu tun gehabt. "Heute kommen täglich ein bis zwei Betroffene." Hauptübertragungswege sind Vaginal- und Analsex sowie die gemeinsame Nutzung von Sexspielzeug. Anstecken kann man sich immer dann, wenn die Schleimhaut mit infizierter Schleimhaut oder Körperflüssigkeit in Kontakt kommt. 

    Chlamydien-Infektion könnte bei Frauen zu Unfruchtbarkeit führen

    Symptome für eine Infektion sind zum Beispiel Ausfluss, Juckreiz, Schmerzen beim Sex oder beim Wasserlassen. "Bei 70 Prozent der Frauen und bei 50 Prozent der Männer verursachen Chlamydien-Infektionen allerdings keine spürbaren

    Um eine Erkrankung festzustellen, wird ein Abstrich gemacht. Bis das Ergebnis da ist, dauert es bis zu fünf Tagen, sagt Lehmann. Wird der Verdacht auf Chlamydien durch die Untersuchung bestätigt, bekommen Betroffene entweder über eine oder drei Wochen Antibiotika. 

    Der beste Schutz vor einer Ansteckung sind Kondome. Aber: "Da Chlamydien nicht nur beim Geschlechtsverkehr übertragen werden, gibt es keinen hundertprozentigen Schutz vor einer Ansteckung", erklärt Lulei. "Daher sollte bei einem Verdacht auf eine Infektion oder bei Anzeichen eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden", rät sie.

    Krankenkassen zahlen Chlamydien-Screening

    Frauen unter 25 Jahren können sich einmal jährlich auf Chlamydien testen lassen - die gesetzlichen Krankenkassen tragen die Kosten im Rahmen des Chlamydien-Screenings dafür. Aber auch dieses Angebot ist wenig bekannt: Laut der BZgA-Studie wissen nur lediglich 31 Prozent der Frauen zwischen 16 und 20 Jahren von diesem Screening. Nur 13 Prozent der Altersgruppe haben es in Anspruch genommen. dpa/AZ

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