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Burnout-Syndrom: Immer mehr Studenten müssen dem Burnout vorbeugen

Burnout-Syndrom

Immer mehr Studenten müssen dem Burnout vorbeugen

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    Stress und Burnout - am schlimmsten betroffen sind laut einer neuen Studie nicht beruflich Erfolgreiche mit Terminhektik.
    Stress und Burnout - am schlimmsten betroffen sind laut einer neuen Studie nicht beruflich Erfolgreiche mit Terminhektik. Foto: Julian Stratenschulte (dpa)

    Immer mehr Studenten haben psychologische Beratung gesucht, betont Stefan Grob von Deutschen Studentenwerk in Berlin. 2003 haben nur 11.600 junge Erwachsene Beratungsstellen der

    Laut Grob steht fest: Was einst eine klassische Manager-Krankheit war, ist nun auch unter Studenten zu finden. Depressionen und Angststörungen plagen den akademischen Nachwuchs - da hilft es nicht, dass in den Bachelor-Studiengängen viel Pensum in kurzer Zeit absolviert werden muss. Nicht alle kommen mit dem enormen Stress, mit Geschwindigkeit und Druck klar.

    Was tun gegen Burnout?

    Profis mit Burn-Out oder Depressionen

    Sebastian Deisler: Der Fußballspieler des FC Bayern München ließ sich 2003 wegen anhaltender Depressionen stationär behandeln. 2007 beendete Deisler wegen Verletzungen und dem Druck im Fußball-Geschäft seine Karriere im Alter von 27 Jahren.

    Jan Simak: Der Fußball-Profi galt einst als Wunderknabe. Er wurde von Bayer Leverkusen als Nachfolger von Michael Ballack verpflichtet. Den Erwartungen in ihn wurde Simak allerdings nie gerecht. Er zog sich 2003 - mittlerweile ausgeliehen an Hannover 96 - wegen einem Erschöpfungssyndrom in Verbindung mit schweren Depressionen zurück. Simak hatte auch Probleme mit Alkohol. Seit einem Entzug zeigt Simak wieder passable Leistungen. Momentan spielt er bei Carl Zeiss Jena.

    Gianluigi Buffon: In den Jahren 2003 und 2004 litt der italienische Nationaltorhüter an starken Depressionen. Mittels Therapie zog sich Buffon aus dem Tief.

    Robert Enke: Der Nationaltorhüter und Spieler von Hannover 96 litt seit 2003 an starken Depressionen. Er ließ sich immer wieder therapeutisch behandeln. Einen Erfolg hatte die Behandlung allerdings nicht. Robert Enke nahm sich am 10. November 2009 das Leben.

    Andreas Biermann: Am 20. November 2009 gab der Profi von St. Pauli bekannt, dass er wie Enke an Depressionen leidet und sich stationär behandeln lässt. Biermann hatte im Oktober versucht, sich das Leben zu nehmen. Er überlebte. Mittlerweile spielt der 30-Jährige für den FC Spandau 06, weil St. Pauli seinen Vertrag nicht mehr verlängerte.

    Markus Miller: Der ehemalige FCA-Torhüter gab im September 2011 bekannt, dass er an einem angehenden Burnout leidet. Er will die Krankheit mit Hilfe einer stationären Therapie in den Griff bekommen. Miller setzte bewusst die Öffentlichkeit über seine Krankheit in Kenntnis.

    Ralf Rangnick: Der Fußball-Trainer von Schalke 04 legte am 22. September 2011 seine Arbeit beim Bundesligisten nieder. Rangnick äußerte sich in der Öffentlichkeit, dass er momentan nicht die Kraft für eine solche Aufgabe hat. Rangnick zieht sich mit einem Erschöpfungssyndrom aus dem aktiven Profi-Geschäft zurück.

    Sven Hannawald: Der ehemalige Olympia-Sieger im Skisprung beendete im Jahr 2005 seine aktive Karriere. Ein Jahr zuvor begab sich die damalige Nummer eins im Skisport in stationäre Behandlung wegen eines Burnout-Syndroms. Nach erfolgreicher Therapie wendete sich Hannawald vom aktiven Leistungssport ab.

    Florian Mayer: Der Profi-Tennisspieler legte im Jahr 2008 eine sechsmonatige Pause vom Profi-Sport ein. Erst im Jahr 2011 gab Mayer bekannt, dass er sich in dieser Zeit in einem tiefen mentalen Loch befand. Mittlerweile hat Mayer aber seinen Burnout überwunden und ist ins Profi-Tennis zurückgekehrt.

    Was mit plötzlicher, unerwarteter Traurigkeit oder quälenden Selbstzweifeln anfängt, kann sich zur völligen mentalen und körperlichen Erschöpfung steigern. Besonders ehrgeizige Studierende leiden laut Wilfried Schumann von der Psychosozialen Beratungsstelle von Uni und Studentenwerk Oldenburg öfter an psychischen Störungen, bis hin zum Burnout.

    Schumann betont, dass viele Studenten einfach unrealistisch hohe Ansprüche an sich selbst haben. Es sei einfach zu viel, neben einem anspruchsvollen Studienfach noch zu jobben und zusätzlich Fremdsprachen zu lernen. Daher sei es wichtig, Prioritäten zu setzen. Freie Zeit solle bewusst als private Oase im Alltag genutzt werden.

    Häufig ist es besonders schwer, selbst zu erkennen, woran die tiefe Erschöpfung liegt. Schumann und andere Experten helfen Betroffenen, Auslöser für den Burnout zu finden. Dann wird gemeinsam ein neuer Tagesablauf entworfen, in dem auch soziale Kontakte und Hobbys Platz haben. Auch Entspannungstechniken wie Yoha und autogenes Training können helfen. Am wichtigsten ist in jedem Fall die innere Einstellung. dpa/tmn(Sabine Meuter)/sh

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