Startseite
Icon Pfeil nach unten
Geld & Leben
Icon Pfeil nach unten

Bruttemperatur der Eier: Mehr weibliche Meeresschildkröten durch steigende Temperatur

Bruttemperatur der Eier

Mehr weibliche Meeresschildkröten durch steigende Temperatur

    • |
    Eine grüne Meeresschildkröte schwimmt an Howick Island (Australien) vorbei.
    Eine grüne Meeresschildkröte schwimmt an Howick Island (Australien) vorbei. Foto: Christine Hof/WWF-Australia/dpa

    Aus etwa 99 Prozent der Schildkröteneier schlüpften dort Weibchen, berichten Forscher in der Fachzeitschrift "Current Biology". Verantwortlich dafür seien die infolge des Klimawandels steigenden Temperaturen. Die "völlige Feminisierung" des Bestands in diesem Teil des größten Korallenriffs der Welt sei demnach "in naher Zukunft möglich".

    Das Geschlecht von Meeresschildkröten wird durch die Bruttemperatur der Eier bestimmt, die in Nestern an Stränden vergraben werden, erklären die australischen und US-amerikanischen Forscher. Der Anteil der Weibchen steige mit höheren Temperaturen. Dabei könnten sich schon Schwankungen von wenigen Grad bemerkbar machen.

    Von den Schildkröten, die den kühleren Niststränden im Süden entstammen, sind der Studie zufolge rund 65 bis 69 Prozent weiblich. Im wärmeren nördlichen Teil des Great Barrier Reefs lag der Anteil unter den rund 200 000 grünen Meeresschildkröten je nach Altersstufe bei 87 bis 99,8 Prozent.

    "Da die durchschnittliche globale Temperatur bis zum Jahr 2100 voraussichtlich um 2,6 Grad Celsius ansteigen wird, sind viele Meeresschildkröten-Populationen durch hohe Eiersterblichkeit und ausschließlich weibliche Nachkommenschaft bedroht", schreiben die Wissenschaftler um Michael Jensen von der Nationalen Ozean- und Atmosphärenbehörde der USA.

    "Diese Auswirkungen zeigen, dass das Great Barrier Reef wirklich an vorderster Front des Klimawandels steht. Australien muss sich ehrgeizige Klimaschutzziele setzen, um das Riff und seine einzigartigen Lebewesen zu retten", erklärte der Chef der Umweltschutzorganisation WWF 

    Current Biology Artikel

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden