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Botenstoffe: Das Einmaleins der Hormone

Botenstoffe

Das Einmaleins der Hormone

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    Auch das Verliebtsein ist das Ergebnis von Hormonausschüttungen.
    Auch das Verliebtsein ist das Ergebnis von Hormonausschüttungen. Foto: Patrick Pleul/dpa (Symbolbild)

    „Das sind die Hormone“ – diesen Satz bekommen Schwangere oft zu hören. Allerdings werden natürlich nicht nur werdende Mütter durch die körpereigenen Stoffe beeinflusst, sondern jeder Mensch. „Das Hormonsystem ist Teil unserer inneren Betriebsorganisation“, erklärt Peter Walschburger, Biopsychologe von der Freien Universität Berlin. Hier ein Überblick.

    Natürliche Schmerzstiller: Endorphine Wenn sich der Mensch verletzt, schüttet er Schmerzmittel, nämlich Endorphine, aus. Dabei handelt es sich nicht um ein mildes Medikament. „Endorphine sind körpereigene Opiate“, sagt Walschburger. Der Körper hält diese Stoffe vor, damit der Mensch auch im Notfall noch reaktionsfähig ist.

    Nichts wie weg: Adrenalin Adrenalin ist dafür zuständig, zusätzliche Kräfte zu mobilisieren, damit der Mensch fliehen kann. Der Botenstoff wird im Nebennierenmark gebildet und von dort aus in die Blutbahn abgegeben. Überall im Körper aktiviert Adrenalin Rezeptoren, die die kleinen Blutgefäße verengen, damit der Blutdruck steigt. „Das ist das Besondere an Hormonen: Sie werden an einer Stelle ausgeschüttet, können aber ganz woanders wirken“, erklärt Prof. Matthias M. Weber, Sprecher der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie.

    Testosteron-Spiegel steigt bei Sieg der Lieblingsmannschaft

    Der „Glückscocktail“: Serotonin, Dopamin, NoradrenalinBei Serotonin, Dopamin und Noradrenalin handelt es sich um Hormone und Neurotransmitter, die für die Übertragung der Erregung von einer Nervenzelle zur anderen verantwortlich sind, erklärt Prof. Joachim Spranger, Direktor der Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselmedizin an der Berliner Charité. Serotonin sorgt dafür, dass sich der Mensch tagsüber lebendig fühlt – daher wird es gern als „Glückshormon“ bezeichnet. Gemeinsam mit Dopamin und Noradrenalin setzt es zudem Verliebten die sprichwörtliche „rosarote Brille“ auf.

    Mehr als Sex: Östrogen und Testosteron Unter anderem dank der beiden Sexualhormone sehen Frauen aus wie Frauen und Männer wie Männer. Sie beeinflussen das Lustempfinden und die Fähigkeit, sich fortzupflanzen. Das ist aber noch nicht alles: „Östrogen ist zum Beispiel auch für den Knochenbau wichtig“, sagt Spranger. Ab den Wechseljahren stellt der Körper die Östrogenproduktion nach und nach ein – daher nimmt die Knochendichte bei Frauen häufig ab. Testosteron wiederum ist nicht mit Lüsternheit gleichzusetzen, stellt Walschburger klar. Es gibt beispielsweise auch einen Zusammenhang zwischen dem Hormon und Erfolgserlebnissen. Gewinnt etwa bei einem Fußballspiel die favorisierte Mannschaft, steigt der Testosteronspiegel – „auch wenn die Fans nur im Stadion gesessen und gar nicht selbst gespielt haben“.

    Energie in der richtigen Dosis: Schilddrüsenhormone In den Zellen der Schilddrüse produzierte Hormone wie Triiodthyronin und Thyroxin sind an der Regulation des Herz-Kreislauf-Systems beteiligt, regen den Stoffwechsel an und sorgen so dafür, dass dem Körper immer genügend, aber auch nicht zu viel Energie zur Verfügung steht.

    Oxytocin ist wichtig für Eltern-Kind-Bindung

    Kraft für den Tag: Cortisol Cortisol wird in der Nebennierenrinde produziert und ist wie Adrenalin ein Stresshormon. Es besitzt ein sehr breites Wirkungsspektrum und hat vor allem Effekte auf den Kohlenhydrathaushalt, den Fettstoffwechsel und den Proteinumsatz.

    Körpereigenes Speichermedium: Insulin Insulin versetzt den Körper in die Lage, Energie zu speichern. Hat ein gesunder Mensch Kohlenhydrate gegessen, schütten Zellen in der Bauchspeicheldrüse Insulin aus. Das Insulin schließt dann die Zellwände auf, damit der Zucker in die Zellen gelangen und dort gespeichert werden kann.

    Das „Kuschelhormon“: Oxytocin Während Verliebten ein Mix aus Serotonin, Noradrenalin und Dopamin den Kopf verdreht, schüttet das Gehirn Oxytocin aus, wenn aus einer Affäre eine Liebesbeziehung wird. Es beeinflusst auch, wie gut ein Mensch außerhalb von Paarbeziehungen mit anderen interagiert. Bindungshormon wäre also vielleicht der passendere Begriff. Besonders wichtig ist Oxytocin für die Beziehung zwischen Eltern und ihren Kindern.

    Wachstumshormon: Somatropin Das Wachstumshormon Somatropin ist bei Kindern – wie der Name schon sagt – für das Wachstum zuständig. Bei Erwachsenen ist es unter anderem für die Verteilung des Fetts im Körper verantwortlich. Wer einen athletischen Körper haben möchte, sollte also die Ausschüttung des Wachstumshormons anregen. Anders als bei anderen Hormonen kann der Mensch das ganz bewusst tun, erklärt Spranger: „Zum Beispiel durch ausreichend Schlaf.“ dpa/AZ

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