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Bluthochdruck: 120 oder 140 - Wie hoch sollte der Blutdruck sein?

Bluthochdruck

120 oder 140 - Wie hoch sollte der Blutdruck sein?

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    Die Behandlung mit Blutdrucksenkern vermindert offenbar das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erheblich. Das legt jedenfalls eine Studie aus den USA nahe.
    Die Behandlung mit Blutdrucksenkern vermindert offenbar das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erheblich. Das legt jedenfalls eine Studie aus den USA nahe. Foto: Symbolbild: Bernd Weißbrod (dpa)

    120 ist vielleicht das neue 140, wenn es um den Blutdruck geht, so legt es eine Studie aus den USA nahe. Für bestimmte Patienten mit Bluthochdruck soll ein systolischer Zielwert von 120 besser sein, als die bisher anvisierten 140.

    Blutdruck - Experte für individuelle Therapie

    In der Fachzeitschrift "The Lancet" forderten die Wissenschaftler, dass alle Patienten mit einem hohen Herzinfarkt- oder Schlaganfallrisiko Blutdrucksenker bekommen sollten - unabhängig von ihrem Blutdruck. Deutsche Mediziner sehen das kritisch.

    Wissenswertes zu Bluthochdruck

    Bluthochdruck (Hypertonie) ist Risikofaktor Nummer eins für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

    Herz-Kreislauf-Erkrankungen wiederum sind für die meisten Todesfälle verantwortlich.

    Etwa 20 bis 30 Millionen Bundesbürger haben Bluthochdruck.

    Im Alter über 65 Jahre ist jeder Zweite davon betroffen.

    Nur etwa jeder Zweite weiß von seiner Krankheit.

    Nur etwa die Hälfte derjenigen, die von ihrem Bluthochdruck wissen, lässt sich behandeln.

    Etwa die Hälfte der Behandelten hat durch die Therapie gute Blutdruckwerte.

    Weltweit hat etwa ein Viertel der Bevölkerung einen zu hohen Blutdruck.

    Bis zum Jahr 2025 rechnen Experten mit einem Anstieg auf 29 Prozent.

    Alle Länder der Welt sind nahezu gleich betroffen; in manchen Ländern werden allerdings nur zehn Prozent der Hypertoniker erfolgreich behandelt. (AZ)

    Martin Middeke, Leiter des Hypertoniezentrums München, zeigte sich besonders skeptisch. Er erklärt auch, warum: Bei der Blutdruck-Studie handelte es sich um eine Meta-Analyse, bei der 123 Studien verglichen und ausgewertet wurden. Die Studienleiter hatten selbst eingeräumt, dass die Studien teils nur bedingt vergleichbar waren. "Man kann nicht alles über einen Kamm scheren", so Middeke. "Die Behandlung des Blutdrucks ist immer eine individuelle Therapie."

    Zudem, so Middeke, habe es in der Studie große Unterschiede beim Krankheitsrisiko nach dem Einsatz von Blutdrucksenkern zwischen Männern und Frauen gegeben. "Insofern muss man genau gucken, wer letzten Endes tatsächlich profitieren kann von einer intensiven Therapie. Man kann das Ergebnis nicht verallgemeinern." Eine Anpassung auf einen Zielwert von 120 sei bei einem Teil der über 75-jährigen Blutdruckpatienten sinnvoll, auch bei Menschen über 50 mit kardiovaskulären Risiken. Doch das müsse in jedem Fall individuell entschieden werden. dpa/AZ

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