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Biss von Luis Suárez: Menschenbisse sind viel gefährlicher als Tierbisse

Biss von Luis Suárez

Menschenbisse sind viel gefährlicher als Tierbisse

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    Giorgio Chiellini (M) wurde während eines Spiels von Gegner Luis Suarez in die Schulter gebissen.
    Giorgio Chiellini (M) wurde während eines Spiels von Gegner Luis Suarez in die Schulter gebissen. Foto: Emilio Lavandeira Jr (dpa)

    Uruguays Nationalspieler Luis Suárez hat im WM-Spiel gegen Italien seinen gegnerischen Spieler Giorgio Chiellini in die Schulter gebissen. Das hat ihm viel Spott eingebracht. Doch der Menschenbiss hat Chiellini nicht nur Schmerzen bereitet, sondern birgt auch Gefahren. Ein Hundebiss wäre für Chiellini weniger gefährlich gewesen.

    Hundebisse können deutlich auffälliger sein, wenn dabei zum Beispiel große Teile der Haut zerfetzt werden. Trotzdem ist ein Menschenbiss gefährlicher, da im Speichel viele Keime zu finden sind. Der menschliche Speichel ist hochpathogen - also sehr krankmachend. Bei Hundebissen gibt es in 10 bis 20 Prozent der Fälle Infektionen, bei Katzen- und Menschenbissen dagegen liegt das Infektionsrisiko sogar bei 45 bis 55 Prozent.

    Menschenbisse können Aids und Hepatitis übertragen

    Sie stehen auf der Liste der Todesursachen ganz oben. An Pneumonie sterben jährlich nahezu 4 Millionen Menschen, vorwiegend Kinder. Die Lungenentzündung ist damit trauriger Spitzenreiter der Krankheiten, die die meisten Todesopfer fordern.
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    Wir zeigen Ihnen die zehn gefährlichsten Infektionskrankheiten.

    Doch auch die Bisse von Katzen und Menschen unterscheiden sich, denn bei Menschenbissen besteht eine höhere Verletzungsgefahr durch Quetschungen. Außerdem können Tiere nicht so viele gefährliche Krankheiten wie Aids oder Hepatitis (B und C) übertragen werden. Dafür kommen Tierbisse häufiger vor. Doch auch Menschenbisse gibt es regelmäßig.

    Menschenbisse können tödlich sein

    80 Prozent der Menschenbisse entstehen im Streit. Dazu zählen auch indirekte Bisse - also wenn beispielsweise eine Faust auf die Zähne trifft. In etwa 20 Prozent passiert es aus sexuellen Motiven. Die entstehenden Verletzungen müssen immer wieder ärztlich behandelt werden. Bevor Antibiotika eingesetzt wurden, konnten Ärzte aber nicht viel tun. Vor Ende der 1930er Jahre kam es daher häufig zu Amputationen und Todesfällen, die auf Infektionen von Menschenbissen folgten.

    Doch auch in der jüngsten Geschichte hat es einen spektakulären und gefährlichen Menschenbiss gegeben. 1998 erlitt ein Mann auf dem Oktoberfest einen Menschenbiss, weil er vor der Nase einer Frau auf dem Tisch getanzt hatte. Diese infizierte ihn mit dem Biss in die Wade mit Streptokokken, der Mann kam zwei Tage später mit einer lebensbedrohlichen Infektion ins Krankenhaus und musste mehrere Wochen lang behandelt werden. AFP/sh

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