Am Sonntag bekommen die Satelliten im geostationären Orbit Besuch: Asteroid 2014 RC fliegt in nur rund 34000 Kilometer Entfernung an der Erde vorbei. Entdeckt wurde er erst vor fünf Tagen.
Bei der Entdeckung des Asteroiden 2014 RC ist es so ähnlich wie bei einer Mücke, die an einem lauen Sommerabend auf dem Balkon am Ohr vorbei sirrt - es ist viel zu spät zum Abfangen, für einen kurzen Moment kommt Angst auf, dann folgt die Erleichterung, wenn es keinen Stich gibt.
In der Nacht zum Sonntag hat ein Teleskop in Tucson, Arizona, das in einem automatischen Modus nach sich schnell in Erdnähe bewegenden Himmelskörpern sucht, erstmals den Asteroiden beobachtet, in der Nacht darauf wurde die Entdeckung von einem weiteren Teleskop auf Hawaii bestätigt.
In größter Eile wurde die Bahn des bislang unbekannten Himmelskörpers vermessen. Er wird der Erde am Sonntag, 7. September, nach unserer mitteleuropäischen Sommerzeit kurz nach dem Ende der Tagesschau auf etwa 34000 Kilometer nahe kommen. Die Gefahr eines Einschlags besteht jedoch nicht.
Asteroid 2014 RC wird auch die Satelliten nicht gefährden
Die Satelliten in geostationären Umlaufbahnen, mit denen in diesen Tagen zum Beispiel die Liveübertragungen des Tennis-Grand Slam-Turniers US Open in New York zu uns übertragen werden, kreisen in 36000 Kilometer Entfernung um die Erde. Eine Kollisionsgefahr besteht allerdings auch dort nicht, da der Asteroid seinen erdnächsten Punkt nicht auf Höhe des Äquators erreicht, sondern über der südlichen Halbkugel.
Das sind Asteroiden, Meteoriten und Meteoroiden
Feuerschweife, Explosionen, gleißendes Licht: Himmelserscheinungen wie Meteore und Kometen faszinieren die Menschheit seit Jahrtausenden. Aber was sind Asterioden, Meteorite und Kometen eigentlich genau?
Asteroiden sind Klein- und Kleinstplaneten, die sich in einer Umlaufbahn um unsere Sonne bewegen. Bekannt sind bislang über eine halbe Million dieser Gesteinsköper, von denen die meisten nur ein paar Kilometer groß sind.
Meteoroiden sind kleine und kleinste Körper, die sich auf einer Umlaufbahn um die Sonne bewegen. Sie sind also den Asterioden sehr ähnlich, eine genaue Abgrenzung zwischen beiden Formen von Himmelskörpern gibt es auch nicht.
Einige Meteoroiden kreuzen auf ihrem Weg die Erdbahn. Wenn sie in unserer Atmosphäre verglühen, nennt man die dabei entstehende Leuchterscheinung Meteor oder auch Sternschnuppe.
Meteorite sind Körper aus Gestein oder Metall, die auf ihrer Reise durch das All in den Anziehungsbereich der Erde geraten und auf sie stürzen. Jedes Jahr fallen etliche Meteorite auf die Erde und ziehen dabei eine gleißend helle Spur durch die Atmosphäre.
Meteorite, die auf der Erde einschlagen, können beträchtlichen Schaden anrichten - bis hin zu globalen Katastrophen. So entstand etwa das Nördlinger Ries durch den Einschlag eines 1,5 Kilometer großen Meteoriten.
Ein Komet ist ein Himmelskörper aus Gestein und gefrorenen Gasen. Wenn sich Kometen bei ihrem Zug durch unser Sonnensystem der Sonne nähern, erhitzt sich ihr Gas und beginnt zu leuchten.
Manchmal haben helle Himmelserscheinungen einen irdischen Ursprung. So können zum Beispiel verglühende Reste von Raketen oder sogenannter Weltraumschrott aussehen wie Meteore.
Bei seinem Flug um die Sonne pendelt der Asteroid zwischen seinem sonnennächsten Punkt nahe der Venusbahn und seinem sonnenfernsten Punkt jenseits der Marsbahn. Für eine Umkreisung der Sonne braucht 2014 RC anderthalb Erdenjahre.
Nach den bisherigen Beobachtungen schätzen die Astronomen, dass der Himmelskörper einen Durchmesser von etwa 20 Metern hat, das ist etwas mehr als die Länge eines Volleyballfelds. Damit ist er zu klein, um ihn von der Erde aus mit dem bloßen Auge sehen zu können.
Aufgrund der geringen Distanz hoffen die Astronomen jedoch, durch die Beobachtung mit leistungsstarken Teleskopen neue Erkenntnisse über die Asteroiden in unserem Sonnensystem zu erhalten.