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Begegnung im Weltall: Ariane-Schrott nähert sich der Raumstation ISS

Begegnung im Weltall

Ariane-Schrott nähert sich der Raumstation ISS

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    Außeneinsatz auf der ISS
    Außeneinsatz auf der ISS Foto: gir pt gk

    Ein großes Stück Weltraumschrott kreuzt die Bahn der Internationalen Raumstation ISS. Wie die US-Weltraumbehörde NASA mitteilte, sollen sich Überreste einer europäischen Ariane-5-Rakete an diesem Freitag der Raumstation bis zu drei Kilometer nähern.

    Es handle sich um ein "verhältnismäßig großes Stück Weltraumschrott", sagte ein NASA-Sprecher. Allerdings rechne man nicht mit einer Gefahr für die Station und die dortigen Astronauten. Bisher sei kein Ausweichmanöver der ISS oder eine zeitweise Unterbringung der Astronauten im angedockten Shuttle "Discovery" geplant, sagte ein NASA-Sprecher am Donnerstag der dpa.

    Das Trümmerstück der Rakete solle die ISS am Freitag um etwa 17 Uhr MESZ passieren, hieß es. Der für den frühen Freitagmorgen vorgesehene Weltraumspaziergang von zwei "Discovery"-Astronauten solle wie geplant über die Bühne gehen. Der NASA-Sprecher wollte sich nicht zur genauen Größe des Mülls äußern. Sicher sei lediglich, dass er mindestens zehn Zentimeter groß sei. Solche Objekte gelten bei einer Kollision bereits als erhebliche Gefahr für die Raumstation.

    Wie die Experten-Zeitung "Spaceflight Now" berichtet, könnten die Raketentrümmer bis zu 500 Kilogramm schwer sein. Es sei aber unklar, ob der vorbeifliegende Schrott aus einem einzigen Stück bestehe.

    Experten weisen seit langem auf Gefahren durch Weltraumschrott hin. Nach Angaben der Europäischen Weltraumbehörde ESA sind derzeit etwa 13 000 Objekte registriert, die größer als zehn Zentimeter sind und damit eine Gefahr für Satelliten oder die Raumstation darstellen könnten. Insgesamt gebe es bis zu 600 000 Objekte, heißt es. Diese erreichten Geschwindigkeiten von mehr als zehn bis elf Kilometern pro Sekunde, das sind rund 40 000 Stundenkilometer. Bereits am 22. März hatte chinesischer Weltraumschrott die ISS zu einem Ausweichmanöver gezwungen. Um eine Kollision mit Überresten einer chinesischen Rakete zu verhindern, wurde die ISS samt dem auch damals angedockten Shuttle "Discovery" um 180 Grad gedreht. Am 12. März hatte Weltraummüll die Astronauten an Bord der ISS kurzzeitig zur Flucht in eine angedockte russische Sojus-Kapsel gezwungen. Im Falle eines Einschlags hätte die Sojus-Kapsel schnell abdocken können.

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