Wer beim Sammeln von Bärlauch nicht genau hinsieht, muss mit gefährlichen Folgen rechnen. Die wildwachsenden Blätter haben eine große Ähnlichkeit mit denen von Herbstzeitlosen und Maiglöckchen - und diese sind giftig. Deshalb sollte man nur dann selbst Bärlauch sammeln, wenn man sich mit dem genauen Aussehen und Duft auseinandergesetzt hat.
Wie Bärlauch exakt aussieht, weiß nicht jeder Hobby-Sammler. "Diese Unwissenheit kann tödliche Folgen haben. Daher rate ich allen Sammlerinnen und Sammlern, die Kräuter im Zweifelsfall lieber an Ort und Stelle zu belassen", warnt Minister Peter Hauk vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg. Die giftigen Maiglöckchen und Herbstzeitlose wachsen zur selben Zeit und auch oft an denselben Orten wie Bärlauch.
Gefährlich: Bärlauch kann mit Maiglöckchen verwechselt werden
Doch es gibt Unterscheidungsmerkmale: Jedes Bärlauchblatt sprießt aus einem einzelnen Stängel aus dem Boden, meist in Gruppen dicht beieinander. Bei Maiglöckchen und Herbstzeitlosen hingegen wachsen zwei oder mehrere Blätter an einem Stängel. Zudem kann die Nase bei der Unterscheidung helfen. Beim Zerreiben von Bärlauchblättern entsteht der typische Knoblauchgeruch. Bei diesem Test sollte man jedoch bedenken, dass die Hände den Geruch schnell annehmen, sodass diese Probe nicht oft angewendet werden kann.
Wer sich auch nach diesen Tricks beim Bärlauch-Sammeln nicht ganz sicher ist, sollte lieber die Finger von diesen Pflanzen lassen. Denn die Blätter von Herbstzeitlosen und Maiglöckchen können bei einem Verzehr lebensgefährliche Vergiftungen auslösen. Anzeichen einer solchen sind Erbrechen, Krämpfe, Kreislaufbeschwerden und blutiger Durchfall. Die Symptome treten etwa zwei bis sechs Stunden nach dem Verzehr auf. "Wer nach dem Verzehr von vermeintlichem Bärlauch diese Beschwerden hat, sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen", rät Hauk.
Nicht nur Verwechseln ist gefährlich, sondern auch Bärlauch selbst
Doch auch wildwachsender Bärlauch ist nicht immer ungefährlich. Der Minister erklärt, dass die Blätter mit Eiern des kleinen Fuchsbandwurms behaftet sein können. "Da diese erst bei Kochtemperaturen ab 60 Grad abgetötet werden, bringt meist auch gründliches Waschen oder Einfrieren nichts", führt er aus. Wer trotzdem nicht auf sein Bärlauchpesto verzichten möchte, sollte dafür besser nicht auf selbst gesammelte Blätter zurückgreifen. AZ