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Auszeichnung posthum bekommen: Kurz vor seinem Tod scherzte Steinman über Nobelpreis

Auszeichnung posthum bekommen

Kurz vor seinem Tod scherzte Steinman über Nobelpreis

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    Ralph M. Steinman wird posthum mit dem Nobelpreis ausgezeichnet.
    Ralph M. Steinman wird posthum mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Foto: Rockefeller University

    Der kanadische Wissenschaftler Ralph Steinman war am Montag gemeinsam mit dem US-Forscher Bruce Beutler  und dem Franzosen Jules Hoffmann der diesjährige Nobelpreis für  Medizin für Forschungen auf dem Gebiet des menschlichen  Immunsystems zuerkannt worden. Alledings war erste nach der Entscheidung des  Nobel-Komitees bekannt geworden, dass der Kanadier bereits am Freitag  an den Folgen seiner Krebserkrankung gestorben war.

    Bis zur Verkündung des Nobelpreises "noch durchhalten"

    Noch kurz vor seinem Tod hatte Ralph Steinman über den Nobelpreis gescherzt. Wie seine Tochter Alexis Steinman erzählt, habe ihr Vater geahnt, dass er auch in diesem Jahr wieder in der engeren Auswahl für die Auszeichnung sei. Der 68 Jahre alte Steinman sei am 25. September wegen seiner jahrelangen Krebserkrankung ins Krankenhaus eingeliefert worden. "Die Ärzte haben uns gesagt, dass sein Zustand sehr  schlecht ist." Die Familie habe Steinman daraufhin scherzhaft  aufgefordert, "noch bis Montag durchzuhalten, bis zur Verkündung  der Preisträger".

    Der Immunologe habe zwar immer gehofft, eines Tages  vielleicht den Nobelpreis zu bekommen, berichtete die 34-jährige  Tochter weiter. "Aber er war ein bescheidener Mann. Er hat immer  gesagt: Es gibt so viele hervorragende Wissenschaftler, sie werden  jemand anderes auswählen."

    Ihr Vater habe gewusst, wie es gemeint war, sagte Alexis Steinman  weiter. "Ich glaube nicht, dass ich es hinbekomme, im Dezember (zur  Verleihung der Nobelpreise) zu verreisen", habe der Patient  geantwortet.

    Eigentlich kann der Nobelpreis den Regeln zufolge nicht posthum verliehen werden. In  einer Sitzung am Montagabend entschied das Nobel-Komitee in  Stockholm jedoch, an Steinman als Preisträger festzuhalten. afp/AZ

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