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Auszeichnung: Literatur-Nobelpreis an Mo Yan - Autor las schon in Augsburg

Auszeichnung

Literatur-Nobelpreis an Mo Yan - Autor las schon in Augsburg

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    Mo Yan bekam den Literatur-Nobelpreis 2012 zuerkannt.
    Mo Yan bekam den Literatur-Nobelpreis 2012 zuerkannt. Foto: JOHN MACDOUGALL, afp

    Der Name Mò Yán ist ein Pseudonym und heißt sinngemäß „der Sprachlose“. Sein wirklicher Name ist Guan Móyè. Er ist ein bedeutender zeitgenössischer chinesischer Autor und war heuer Gastredner auf der Buchmesse in Frankfurt. Mo Yan kam 1955 im Kreis Gaomi in der Provinz Shandong in China als Bauernsohn zur Welt. Während der Kulturrevolution verließ er die Schule, um in einer Fabrik zu arbeiten. Mit 20 Jahren trat er in die Volksbefreiungsarmee ein, wo er noch als Soldat sein literarisches Schaffen begann. Zu Beginn der 1980er-Jahre fiel er dann mit ersten Veröffentlichungen auf.

    Sieben Werke ins Deutsche übersetzt

    Yan hat von 1986 bis heute zahlreiche Werke veröffentlicht, sieben davon sind bislang auch ins Deutsche übersetzt worden, darunter „Die Knoblauchrevolte“, „Der Überdruss“, „Die Schnapsstadt“ und „Trockener Fluss“. Mo Yan ist ein Künstler, der seine Arbeit nicht in den Dienst einer Ideologie oder politischen Haltung stellt. Dennoch ist er Mitglied der offiziellen Delegation, die etwa zur Buchmesse nach Frankfurt reiste. Er gehört der Kommunistischen Partei Chinas (KP) an, gilt aber im Westen als kritischer Autor. Er interessiert sich jedoch hauptsächlich für die Literatur, weniger für Politik. Er hat die Schicksale von Menschen im Blick und beschreibt in seinen Büchern einfache Leute auf dem Land, meist aus seiner Heimatprovinz Shandong.

    Mo Yan war in Augsburg

    2009 war Mo Yan in Augsburg zu Gast. Zum Auftakt der Reihe "China - Gesellschaft und Wirtschaft im Umbruch", die die Universität

    Als aussichtsreichster Anwärter auf den Literatur-Nobelpreis 2012 hatte eigentlich der japanische Romancier Haruki Murakami gegolten. Zu den Dauerfavoriten auf den Literatur-Nobelpreis zählten aber wie immer auch der US-Amerikaner David Roth, gefolgt von den auch schon in die Jahre gekommenen Kollegen und Kolleginnen Cormac McCarthy (79), Thomas Pynchon (75), Don DeLillo (75), Joyce Carol Oates (74) und Margaret Atwood (72).

    Im vergangenen Jahr war der schwedische Lyriker Tomas Tranströmer mit dem berühmtesten Literaturpreis der Welt ausgezeichnet worden.

    Die Dotierung des von der Schwedischen Akademie vergebenen Literaturpreises ist in diesem Jahr von bisher 10 Millionen Schwedischen Kronen (gut 1,1 Millionen Euro) auf 8 Millionen Kronen (etwa 930.000 Euro) gesenkt worden.

    Literatur-Nobelpreisträger der letzten 20 Jahre

    Hier eine Übersicht über die Literatur-Nobelpreisträger der vergangenen 20 Jahre.

    2017: Kazuo Ishiguro

    2016: Bob Dylan

    2015: Swetlana Alexijewitsch

    2014: Patrick Modiano

    2013: Alice Munro

    2012: Mo Yan

    2011: Tomas Tranströmer

    2010: Mario Vargas Llosa

    2009: Herta Müller

    2008: Jean-Marie Gustave Le Clézio

    2007: Doris Lessing

    2006: Orhan Pamuk

    2005: Harold Pinter

    2004: Elfriede Jelinek

    2003: John M. Coetzee

    2002: Imre Kertész

    2001: Sir Vidiadhar Surajprasad Naipaul

    2000: Gao Xingjian

    1999: Günter Grass

    1998: José Saramago

    1997: Dario Fo

    1996: Wislawa Szymborska

    1995: Seamus Heaney

    1994: Kenzaburo Oe

    1993: Toni Morrison

    1992: Derek Walcott

    Die Auszeichnung wird jeweils am 10. Dezember, dem Todestag Alfred Nobels, in Stockholm überreicht. bo/cako/dpa

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