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Zeitreisen: Astrophysiker: Zeitreisen sind möglich

Zeitreisen

Astrophysiker: Zeitreisen sind möglich

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    Zeitreisen wie in „Zurück in die Zukunft II“ sind theoretisch möglich. Wie, erklärt ein Astrophysiker der TU München.
    Zeitreisen wie in „Zurück in die Zukunft II“ sind theoretisch möglich. Wie, erklärt ein Astrophysiker der TU München. Foto: Imago

    Durch die Zeit reisen - diese Vorstellung beflügelt seit jeder die Phantasie der Menschen. Die Filme "Zurück in die Zukunft" oder "Die Zeitmaschine" sind nur einige Produkte dieser Phantasie. Auch der Astrophysiker Andreas Müller von der TU München beschäftigt sich mit dem Thema und sagt: Zeitreisen sind möglich. Theoretisch.

    Die Krux an der Sache ist, dass man eine sehr hohe Geschwindigkeit erreichen muss, um in die Zukunft reisen zu können. Das erklärte der Wissenschaftler gegenüber der Süddeutschen Zeitung.

    Der Mensch braucht beinahe Lichtgeschwindigkeit, um in die Zukunft zu reisen

    Um in die Zukunft reisen zu können, muss der Mensch beinahe Lichtgeschwindigkeit erreichen. "Das ist eine Milliarde Kilometer pro Stunde", sagte Müller. Die höchste Geschwindigkeit, die bisher erreicht wurde, waren fast 200.000 Kilometer pro Stunde mit einer unbemannten Raumsonde.

    Die Idee hinter der Sache mit der Geschwindigkeit: Zeit ist neben Länge, Breite, Höhe eine vierte Dimension. Und die Zeit schreitet voran. Nun ist es möglich, dass die Zeit langsamer voranschreiten kann. Diese Zeitdehnung kann man zum Beispiel durch Bewegung erzeugen. "Durch diese Zeitdehnung könnte man in die Zukunft reisen", sagte Müller im Interview mit der SZ. Er erklärt dies anhand eines Beispiels des sogenannten Zwillings-Paradoxons:

    "Ein Zwilling wird mit einem Raumschiff, das 80 Prozent der Lichtgeschwindigkeit erreicht, auf den sonnennahen Stern Proxima Centauri geschickt und kehrt von dort sofort wieder auf die Erde zurück. Aus der Sicht des Reisenden sind nur sechs Jahre vergangen, aus der Sicht des auf der Erde verbliebenen Zwillings aber zehn Jahre. Der im Raumschiff reisende Zwilling ist also bei seiner Rückkehr vier Jahre in die Zukunft geflogen."

    Der Mensch müsste vor hohen Geschwindigkeiten geschützt werden

    Aber dann steht da noch die Schwierigkeit im Raum, dass ein Mensch so hohe Geschwindigkeiten nicht schutzlos aushält. "Blut könnte beim Beschleunigen nicht mehr in den Kopf fließen und man bekäme einen Blackout", sagt der Astrophysiker. Außerdem nähme die Strahlung, die von vorne kommt, mit der Geschwindigkeit drastisch zu. "Man bräuchte Bleischürzen, wie sie der Arzt beim Röntgen verwendet. Man müsste eine Raumkapsel also mit Blei auskleiden." Aber Blei macht die Raumkapsel schwerer, und damit ist es noch aufwendiger, sie auf die hohe Geschwindigkeit zu bringen.

    Selbst wenn man diese Schwierigkeiten überwinden würde, steht noch die Rückreise an. Und die gestaltet sich offenbar noch schwieriger: Hier müsste der Zeitreisende durch ein Wurmloch reisen, dass der Astrophysiker Andreas Müller gegenüber der Süddeutschen Zeitung als eine "Abkürzung durch Raum und Zeit" beschreibt. Allerdings ist sich die Forschung in Sachen Wurmloch noch sehr unsicher: "Aber das ist alles spekulativ, keiner weiß, ob es Wurmlöcher gibt", sagt Müller.

    Theoretisch sind Reisen in die Zukunft also möglich und Filme wie "Die Zeitmaschine" sind nicht nur reine Hirngespinste. Doch ob der Mensch je wirklich durch die Zeit reisen kann, ist wohl noch Zukunftsmusik. piar

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