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Astronomie: Merkur-Transit am 9. Mai: So verfolgen Sie das Himmelsspektakel

Astronomie

Merkur-Transit am 9. Mai: So verfolgen Sie das Himmelsspektakel

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    Beim Merkur-Transit am 9. Mai 2016 schiebt sich der Merkur vor die Sonne. Das Bild zeigt die Oberfläche des Planeten.
    Beim Merkur-Transit am 9. Mai 2016 schiebt sich der Merkur vor die Sonne. Das Bild zeigt die Oberfläche des Planeten. Foto: NASA, dpa

    Hobby-Astronomen dürfen sich auf den Merkur-Transit freuen: Am Montag (9. Mai 2016) bekommt die Sonne Besuch von Merkur - zumindest von der Erde aus gesehen. Wer an diesem Tag durch ein Teleskop mit Spezialausrüstung zur Sonne blickt, wird einen kleinen schwarzen Punkt über die Sonnenscheibe wandern sehen - denn der sonnennächste Planet Merkur befindet sich dann genau zwischen Erde und Sonne und zieht somit aus Sicht eines irdischen Beobachters vor dem großen Sonnenball vorbei.

    Siebeneinhalb Stunden wird der Merkur-Transit dauern. Mit kleinen zeitlichen Abweichungen je nach Beobachtungsstandort beginnt er um 13.12 Uhr und endet um 20.42 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit. Zeit genug also, um einen Blick auf das Schauspiel zu werfen.

    Das Himmelsphänomen, von Astronomen Merkur-Durchgang oder Merkur-Transit genannt, war zuletzt vor fast genau 13 Jahren von Europa aus zu sehen. Und nach Montag wird es dann bis zum November 2019 dauern, ehe sich der kleine Planet wieder vor die riesige Sonne schiebt.

    Merkur-Transit: Auf keinen Fall ohne Spezialausrüstung!

    Doch bei der Beobachtung ist größte Vorsicht geboten: Um das kleine Merkur-Scheibchen vor der gleißend hellen Sonnenscheibe zu sehen, ist ein besonders ausgerüstetes Teleskop vonnöten. Eine Sonnenfinsternis-Brille reicht nicht aus, da der schwarze Merkur-Punkt zu winzig ist. Auf keinen Fall sollten Astronomiefans auf die Idee kommen, etwa durch ein Fernglas ohne Spezialfilter auf die Sonne zu blicken - eine sofortige Erblindung wäre die Folge.

    Astronomen raten daher, das Ereignis unter Anleitung von Experten zu verfolgen. Gelegenheit dazu bietet sich am Montag reichlich: Bundesweit bieten zahlreiche Volkssternwarten und wissenschaftliche Institute den Sternfreunden Gelegenheit, das Himmelsschauspiel gefahrlos an ihren optischen Geräten zu erleben.

    Von der Erde aus gesehen können nur Planeten vor der Sonnenscheibe vorbeiziehen, die innerhalb der Erdumlaufbahn die Sonne umkreisen - und dies sind nur zwei: Der innerste Planet Merkur und die Venus, die wir als strahlend hellen Morgen- oder Abendstern kennen. Dabei sind Venus-Durchgänge noch erheblich seltener als Merkur-Transite. Der letzte Durchgang der Venus vor der Sonne war zwar vor gerade mal vier Jahren zu sehen - den nächsten wird es aber erst wieder im kommenden Jahrhundert geben. Merkur-Durchgänge dagegen kommen 13 bis 14 Mal pro Jahrhundert vor.

    Geheimnisvoll und flink - das ist der Merkur

    Wer am Montag seinen Blick auf den kleinen schwarzen Punkt des Merkur vor der Sonnenscheibe richtet, schaut auf einen bisher wenig erforschten Planeten. Der kraterübersäte Merkur mit einem Durchmesser von 4880 Kilometern ist im Mittel nur knapp 58 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt - zum Vergleich: Der Abstand zwischen Erde und Sonne beträgt 150 Millionen Kilometer. Die Temperaturen auf der Merkur-Oberfläche schwanken zwischen plus 427 und minus 173 Grad Celsius.

    Für einen Umlauf um unser Zentralgestirn benötigt der flinke Merkur gerade mal 88 Tage - er rast also in einem Erdjahr rund viermal um die Sonne. Da er sich von der Erde aus gesehen immer in der Nähe der Sonne befindet, ist Merkur schwerer zu beobachten als jeder andere Planet unseres Sonnensystems. Sogar der berühmte Astronom Nikolaus Kopernikus soll einer Legende zufolge auf dem Sterbebett bedauert haben, dass ihm nie ein Blick auf Merkur vergönnt gewesen sei.

    (AZ/AFP)

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