Die Bevölkerung steht Robotern einer Analyse zufolge inzwischen weniger positiv gegenüber als noch vor einigen Jahren. Das gilt vor allem für Roboter am Arbeitsplatz, wie Psychologen der Universitäten Würzburg und Linz (Österreich) berichten.
Weltweite Studie: Menschen entwickeln mehr Ängste gegenüber Robotern
Ursachen für den Stimmungswandel können sie aus den Daten nicht ableiten. Studienautor Markus Appel von der Julius-Maximilian-Universität Würzburg vermutet, dass die Angst, den eigenen Arbeitsplatz zu verlieren, ein Beweggrund sein kann.
"Roboter am Arbeitsplatz sind zwar schon lange im Gespräch, aber jetzt werden die Ängste konkreter", sagte er. Die Verunsicherung zeige sich in Studien und in Gesprächen mit Arbeitnehmern, bestätigte Martina Mara, Professorin für Roboterpsychologie an der Johannes Kepler Universität Linz.
Für die im Journal "Computers in Human Behavior" veröffentlichte Studie hatten die Wissenschaftler Daten aus dem sogenannten Eurobarometer ausgewertet, einer regelmäßigen Umfrage der Europäischen Kommission. Für das Eurobarometer wurden 2017, 2014 und 2012 rund 80.000 Menschen aus 27 Ländern befragt, darunter knapp 1600 aus Deutschland.
In diesen Branchen werden Roboter häufig eingesetzt
Insgesamt zeigten sich die Befragten zwar noch positiv eingestellt gegenüber Robotern. Aber beim konkreten Gedanken, dass Roboter Aufgaben in der Medizin, bei der Arbeit oder in der Pflege übernehmen, fühlten sie sich eher unwohl.
Gerade die Meinung zu Robotern am Arbeitsplatz ist seit 2012 von Befürwortung zu leichter Skepsis umgeschwenkt, in Deutschland sogar stärker als im Schnitt aller Länder, wie die Forscher berichten.
Tatsächlich werden Roboter vermehrt in der Industrie eingesetzt und in Medizin und Altenpflege intensiv erprobt. Jedes zweite große Industrieunternehmen nutzt laut Statistischem Bundesamt Roboter, beispielsweise zum Schweißen und Lackieren oder für Transport und Reinigung.
Versuche mit Pflegerobotern gibt es unter anderem am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen sowie an der Fachhochschule Kiel und der Universität Siegen. (dpa)