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Antibiotikum: Keine Resistenzen: Forscher entdecken hochwirksames Antibiotikum

Antibiotikum

Keine Resistenzen: Forscher entdecken hochwirksames Antibiotikum

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    Unter dem Elektronenmikroskop: Das Bakterium "Elefhtheria terra" ist der Produzent eines vierversprechenden, neuen Antibiotikums.
    Unter dem Elektronenmikroskop: Das Bakterium "Elefhtheria terra" ist der Produzent eines vierversprechenden, neuen Antibiotikums. Foto: William Fowley, Northeastern University

    Forschern aus den USA, Großbritannien und Deutschland ist offenbar ein wichtiger Fortschritt im Kampf gegen Antibiotika resistente Keime gelungen. Die Wissenschaftler sind nach eigenen Angaben auf ein neues, vielversprechendes Antibiotikum gestoßen, das offenbar gegen ein breites Spektrum von Krankheitserregern wirkt und nach ersten Tests keine Resistenzen verursacht.

    Das Ergebnisse der Untersuchungen, an denen in Deutschland die Universität Bonn und das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) beteiligt war, werden nun im renommierten Fachjournal „Nature“ vorgestellt.

    Neues Antibiotikum "Teixobactin" verursacht offenbar keine Resistenzen

    Bislang wurde der Wirkstoff mit Namen „Teixobactin“ allerdings nur an Mäusen getestet. Dort habe er sich aber als "sehr wirksam" erwiesen, so die Forscher. Inwieweit das Antibiotikum auch zur Behandlung von Menschen infrage kommt, ist noch unklar. Verträglichkeit und Wirksamkeit müssten erst in klinischen Tests erprobt werden, heißt es in einer Mitteilung der Universität Bonn.

    Antibiotika greifen den Stoffwechsel von Bakterien an. So können die Erreger zerstört, an der Nahrungsaufnahme gehindert oder ihre Vermehrung unterbunden werden. Allerdings: Immer mehr bakterielle Krankheitserreger entwickeln Resistenzen gegen gängige Medikamente.

    Weltweit suchen Forscher deshalb nach neuartigen Antibiotika und Organismen, die diese produzieren. Pilze und Bakterien etwa generieren Hemmstoffe, um mit anderen Mikroorganismen zu konkurrieren. Ihr Lebensraum umfasst das gesamte irdische Spektrum: Ozeansedimente, Böden und sogar Tierexkremente. Grundlage für den neuen Wirkstoff „Teixobactin“ etwa ist das Bodenbakterium „Elefhtheria terrae“.

    Tausende sterben jährlich an resistenten Keimen

    Sie stehen auf der Liste der Todesursachen ganz oben. An Pneumonie sterben jährlich nahezu 4 Millionen Menschen, vorwiegend Kinder. Die Lungenentzündung ist damit trauriger Spitzenreiter der Krankheiten, die die meisten Todesopfer fordern.
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    Wir zeigen Ihnen die zehn gefährlichsten Infektionskrankheiten.

    Die Zahlen dazu, wie viele Menschen in Deutschland jährlich an resistenten Keimen sterben, weichen stark ab. Das Gesundheitsministeriums geht von 10.000 bis 15.000 Toten infolge von Krankenhausinfektionen aus. Experten halten die Zahlen hingegen für zu niedrig.

    Einigkeit besteht lediglich darin, dass der Trend zunimmt - und gefährlich ist. Die Resistenzen würden sich deutlich schneller entwickeln, als neue Antibiotika auf den Markt kommen, warnen auch die Entdecker von „Teixobactin“. „Wir könnten in eine Vor-Antibiotika-Ära zurück fallen, in der ohne neue Wirkstoffe bakterielle Infektionen nicht behandelbar sind", sagt Dr. Tanja Schneider vom Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Parasitologie des Universitätsklinikums Bonn. " drs

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