Bislang stand die Anti-Baby-Pille im Verdacht, negative Auswirkungen auf die Gesundheit zu haben - etwa Thrombose auszulösen. Wissenschaftler der University of Aberdeen wollen nun jedoch herausgefunden haben, dass die Anti-Baby-Pille langfristig vor bestimmten Arten von Krebs schützen kann. Gleichzeitig konnten sie offenbar im Rahmen ihrer Studie nachweisen, dass die Anti-Baby-Pille Krebs nicht fördert. Die Studie wurde im Fachblatt American Journal of Obstetrics & Gynecology veröffentlicht.
Die Studie zur Antibabypille
Die Ergebnisse der Studie basieren auf Untersuchungen der University of Aberdeen, das bereits seit 1968 rund 46.000 Frauen regelmäßig untersucht - auch im Hinblick auf die Auswirkungen der Anti-Baby-Pille. Im Rahmen der Untersuchungen für mögliche Krebsrisiken wurden die Frauen in zwei Gruppen eingeteilt: solche, die die Anti-Baby-Pille immer einnehmen und solche, die sie nie einnehmen. Die Daten wurden laut Bericht schließlich abhängig von Alter und sozialer Herkunft, aber auch abhängig davon, ob die Probanden rauchten, ausgewertet.
Ein konstant erhöhtes Risiko für Krebs war lediglich bei einer Gruppe ersichtlich, so die Forscher: Die Gruppe von rauchenden Frauen zeigte offenbar ein erhöhtes Risiko für Lungenkrebs. Die Forscher führen dies jedoch nicht auf die Einnahme der Anti-Baby-Pille zurück. Weiterhin stellten die Wissenschaftler fest, dass einige Frauen zwar erhöhte Risiken für Brust- und Gebärmutterhalskrebs zeigten. Doch innerhalb von bis zu fünf Jahren nach Einnahme-Stopp der Anti-Baby-Pille sank das Risiko laut Forschern wieder auf ein Normalnieveau.
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Schützt die Antibabypille vor Krebs?
Die Wissenschaftler fanden offenbar außerdem heraus, dass die Einnahme der Anti-Baby-Pille einigen Krebsarten sogar positiv entgegenwirkt, das Risiko also senkt. Die Studie bekräftigt die Ergebnisse bisheriger Untersuchungen zum Thema. Die Internationale Krebsforschungsagentur IARC der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte zuletzt 2012 eine Bewertung dazu vorgenommen und kam zu ganz ähnlichen Schlüssen: Kombinationen aus Östrogenen und Gestagenen - die gängigen Hormonkombinationen in der Pille - schützten demnach vor Eierstock-, Endometrium- und möglicherweise Dickdarmkrebs und erhöhten das Risiko für Brust- und Gebärmutterhalskrebs während der Einnahme leicht. Zahlreiche weitere Krebsarten würden durch die Einnahme der Pille voraussichtlich nicht beeinflusst. "Nach unserer Studie sehen wir keinen Anlass, diese Einschätzung neuerlich zu überprüfen", schreiben die Forscher um Iversen.
Die Forscher sehen das Verhältnis von möglichen Risiken für Krebs durch die Einnahme der Anti-Baby-Pille somit als ausgeglichen an. Langfristig, so konstatieren sie in ihrem Bericht, fördere die Pille das Krebsrisiko nicht. Stattdessen profitierten einige Frauen sogar Jahre nach Einnahme-Stopp von den Auswirkungen, betonen die Wissenschaftler. AZ
So stark erhöht die Anti-Baby-Pille das Risiko auf Thrombose wirklich