Oxidativer und nitrosativer Stress sind reaktive Sauerstoffverbindungen, die den menschlichen Körper schädigen können und bereits mit Krankheiten wie Parkinson und Alzheimer in Verbindung gebracht wurden. Das ist einer der Ausgangspunkte der Forscher aus Madrid, Spanien, die sich in ihrer neuen Studie auf bereits bewiesene Auswirkungen von Rotwein in moderaten Mengen (etwa 250 ml am Tag) auf das Gehirn und neurodegenerative Krankheiten berufen. Ihre Studie erschien im Fachblatt "Frontiers in Nutrition".
Bestimmte Bestandteile von Rotwein haben in Studien bereits positive Auswirkungen auf das Arbeitsgedächtnis, Wiedererkennen und Aufmerksamkeit im Gehirn bewiesen. Eine Untersuchung an Mäusen zeigte, dass der regelmäßige Konsum von Rotwein über sieben Monate hinweg vor Alzheimer schützen und vor einer Rückbildung der kognitiven Funktionen des Gehirns bewahren konnte. Auch beim Menschen könnte Rotwein also das Gehirn positiv beeinflussen, schlossen die Forscher.
So schützt Rotwein das Gehirn
Rotwein enthält viele Polyphenole, die im menschlichen Körper mithilfe von Darmmikroben verstoffwechselt werden. Es gibt Studien, die bereits auf nahe legen, dass die Verarbeitung der Rotwein-Stoffe im Darm sich so auswirkt, dass diese Stoffe die Gehirnfunktionen und deren Leistungsfähigkeit schützen. Zudem konnten bestimmte Aromen aus Rotwein als antioxidantisch und entzündungshemmend eingestuft werden. Durch verschiedene Stoffwechselprodukte, die sich aus der Verdauung von Wein ergeben, werden auch oxidativer und nitrosativer Stress bekämpft.
In der aktuellen Studie wurden die Auswirkungen dieser bereits als positiv geltenden Stoffe, die durch molekulare Mechanismen bei der Verdauung von Rotwein im Darm entstehen, auf das Gehirn untersucht. Dabei stellten die Forscher fest, dass die beobachteten Stoffe den Ausbruch neurodegenerativer Krankheiten herauszögern konnten. Auch das Zellsterben wurde durch den Rotwein unterbunden. Insgesamt bestätigt die Studie bisherige Funde über den positiven Effekt von Rotwein auf das menschliche Gehirn und beweist eine Art Anti-Aging-Effekt der untersuchten Stoffe. sh