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Antarktis: Fressgelage: Algenblüte auf 20.000 Quadratkilometern

Antarktis

Fressgelage: Algenblüte auf 20.000 Quadratkilometern

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    Eine riesiger bräunlich-grüner Algenteppich hat sich in der Antarktis gebildet.  Kein Vergleich mit diesem kleinen Algenteppich.
    Eine riesiger bräunlich-grüner Algenteppich hat sich in der Antarktis gebildet. Kein Vergleich mit diesem kleinen Algenteppich.

    Wissenschaftler haben eine riesige Algenblüte in der Antarktis entdeckt. "Kleinere Blüten haben wir schon gesehen, aber noch nie eine so große in dieser Region", berichtete der deutsche Forscher Jan Lieser von der Universität Tasmanien (Australien).

    Der bräunlich-grüne Teppich in der Antarktis sei sogar aus dem All zu sehen.

    Die Algenblüte habe ein Ausmaß von etwa 100 mal 200 Kilometer. Er habe sie auf Aufnahmen eines Satelliten der amerikanischen Raumfahrtbehörde Nasa entdeckt, berichtete der gebürtige Berliner.

    Lebewesen stürzen sich jetzt auf die Algenblüte

    "Wir erwarten, dass da unten jetzt ein riesengroßes Fressgelage losgeht", sagte der Meteorologe und Marineglaziologe Lieser.  Die Lebewesen in dieser antarktischen Region - von Krill bis zu den Walen - könnten sich jetzt mit den Algen den Magen vollschlagen. Weltweit stehen kleine Algen am Beginn vieler Nahrungsketten.

    Algenblüte: Wohl durch Staubkrümel mit Eisen entstanden

    Nach Angaben des Wissenschaftlers gibt es vermutlich mehrere Ursachen für das Phänomen.

    "Schnee könnte mit dem Wind Staubkrümel und darin enthaltenes Eisen in die Antarktis getrieben und somit das Algenwachstum gefördert haben." Wahrscheinlich habe auch schmelzendes Festeis - eine besondere Form von Meereis - Staub und Dreck enthalten und jetzt freigesetzt. Eisen ist im Meer vielfach Mangelware.

    Mit Proben sollen die Algen bestimmt werden

    Derzeit werden Proben genommen, um die Algen bestimmen zu können. "Wahrscheinlich handelt es sich um Phaeocystis", sagte Lieser. Sie kommt in allen Meeren vor. Die Algenblüte sei erstmals am 20. Februar entdeckt worden und werde vermutlich noch zwei Wochen erhalten bleiben, berichtete der Experte weiter.  AZ, dpa

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