Hilft ein Krebsmittel gegen Alzheimer? US-Forscher haben Mäusen ein Krebsmittel gegeben. Die Tiere waren sozusagen Alzheimer-Patienten. Schon nach wenigen Stunden ging es ihnen besser. Einem Bericht zufolge verabreichten die Wissenschaftler einigen Mäusen das Krebsmittel Bexaroten.
Mäuse als Alzheimer-Patienten
Alzheimer - Das schleichende Vergessen
Alzheimer ist die häufigste Form der Demenz. In Deutschland gelten heute rund 1,2 Millionen Menschen als demenzkrank. Ungefähr 60 Prozent davon, rund 720.000, haben Alzheimer.
Die Krankheit ist nach dem deutschen Neurologen Alois Alzheimer benannt, der sie erstmals im Jahre 1906 wissenschaftlich beschrieben hat. Die Erkrankung des Gehirns führt zum Verlust von geistigen Funktionen wie Denken, Sprache, Urteilsfähigkeit und Orientierung sowie zum Absterben oder einer starken Schädigung von Gehirnzellen vor allem in der Hirnrinde.
Alzheimer beginnt mit Vergesslichkeit und mangelndem Antrieb. Im weiteren Verlauf werden die gewohnten Handlungen immer schwieriger. Der Patient vergisst häufiger Worte, wird orientierungslos und kann sich nicht mehr erinnern. Einfache Handgriffe wie das Öffnen und Schließen von Knöpfen werden unmöglich.
Schließlich verliert der Patient seine Selbstständigkeit und erkennt seine Angehörigen nicht mehr. Die Störungen des Denk- und Urteilsvermögens lassen ein normales Alltagslebens immer schwieriger werden. Viele Betroffene werden misstrauisch, aggressiv oder depressiv.
Auslöser sind fehlgeleitete Stoffwechselvorgänge, die die Nervenzellen schädigen. Die für das Gedächtnis und die Aufmerksamkeit wichtigen Übertragungsstoffe im Gehirn können dann nicht mehr gebildet werden. Das Gehirn von Alzheimer-Kranken weist typische Eiweißablagerungen auf.
Zwar kann die Krankheit bereits vor dem 50. Lebensjahr auftreten, ihre Häufigkeit nimmt mit dem Alter aber erheblich zu. Eine Heilung ist noch nicht möglich, durch eine rechtzeitige Therapie mit Medikamenten kann der Abbau der geistigen Leistungsfähigkeit aber eine Zeit lang hinausgezögert werden. Auch Verhaltens-, Musik- oder Erinnerungstherapien können die Lebensqualität der Betroffenen verbessern.
Jährlich erkranken nach Angaben der Deutschen Alzheimer Gesellschaft fast 300.000 Menschen neu an Demenz und Alzheimer. Bis zum Jahr 2050 wird sich die Zahl der Demenzkranken Schätzungen zufolge auf etwa 2,6 Millionen mehr als verdoppeln, sofern kein Durchbruch in der Prävention und Therapie gelingt.
Schon nach wenigen Stunden hätten die Forscher beobachtet, dass sich die Eiweißablagerungen im Gehirn der Mäuse stark reduziert haben. Nach drei Tagen war die Hälfte Ablagerungen verschwunden. Das Krebsmittel hat demzufolge den Auslöser der Alzheimer-Erkrankung bekämpft.
Bexaroten ist in Deutschland seit dem Jahr 2002 zugelassen. In Tierversuchen hatte das Mittel eine Rückentwicklung von bösartigen Tumoren bewirkt. Alle Wirkungsmechanismen des Medikaments sind jedoch noch nicht aufgeklärt. Medienberichten zufolge könnten die neu gewonnenen Erkenntnisse über Bexaroten der Durchbruch in der Bekämpfung der Alzheimer-Krankheit sein. Bislang gilt Alzheimer als unheilbar.
Alzheimer: Ursachen unklar
Auch die Ursachen zum Ausbruch der Krankheit sind noch nicht erforscht. Wissenschaftler möchten nun versuchen, das Krebsmittel auch an betroffenen Menschen zu testen. Ob es den gewünschten Effekt erzielt, sei noch völlig unklar.
Seit gut einer Woche ist die Alzheimer-Erkrankung immer wieder Thema in den Medien. Auslöser war das Geständnis des Ex-Schalke-Managers Rudi Assauer. Der 67-Jährige hatte der Öffentlichkeit vor Kurzem mitgeteilt, dass er an Alzheimer leide. Ein Jahr lang durfte ein ZDF-Team sein Leben mit der Krankheit eng begleiten, bevor die Nachricht die Öffentlichkeit erreichte. Die Sendung für die ZDF-Reportagenreihe 37 Grad wurde am vergangenen Dienstag ausgestrahlt.
Alzheimer: Häufigste Form der Demenz
Außerdem veröffentlichte der 67-Jährige eine Autobiografie, in der er sich ausführlich über seine Alzheimer-Erkrankung äußert. Der Titel: "Verblassende Erinnerungen an mein Leben".
Alzheimer ist die häufigste Form der Demenz. In Deutschland gelten heute rund 1,2 Millionen Menschen als demenzkrank. Ungefähr 60 Prozent davon, rund 720.000, haben Alzheimer. Die Krankheit ist nach dem deutschen Neurologen Alois Alzheimer benannt, der sie erstmals im Jahre 1906 wissenschaftlich beschrieben hat. Die Erkrankung führt zum Verlust von geistigen Funktionen wie Denken, Sprache, Urteilsfähigkeit und Orientierung sowie zum Absterben oder einer starken Schädigung von Gehirnzellen vor allem in der Hirnrinde.
Ein Schicksal, von dem derzeit etwa eine Million Menschen in Deutschland betroffen sind. "Wir raten Angehoerigen, sich professionelle Hilfe zu holen. Allein ist das Schicksal nur schwer zu meistern", sagt Sabine Jansen, Geschaeftsfuehrerin der Deutschen Alzheimer Gesellschaft. AZ/dpa