Hausstaub auf einem nicht industrialisierten landwirtschaftlichen Betrieb kann das Risiko für Krankheiten wie Asthma, Heuschnupfen und Neurodermitis vermindern. Das wollen Wissenschaftler von der University of Chicago herausgefunden haben. Ein Bestandteil des Hausstaubs stärke den Forschern zufolge das Immunsystem. Die "Kinder- und Jugendärzte im Netz" vom betreffenden Berufsverband sehen in der Studie eine Bestätigung der Hygiene-Hypothese. Diese besagt, dass das Immunsystem von Kindern durch eine Art Sterilisierung der Lebensräume mit immer weniger Antigenen konfrontiert ist und sich dies wiederum negativ auf die Abwehrkräfte eines Menschen auswirken kann. Kinder, die auf Bauernhöfen aufwachsen, sollen deshalb besser vor Allergien geschützt sein, so die These vieler.
Hausstaub scheint vor Allergien schützen zu können
Für die Studie der amerikanischen Forscher wurden die Kinder zweier bäuerlichen Gemeinden untersucht. Ziel war es, herauszufinden, wie viele von ihnen unter Asthma leiden beziehungsweise andere allergische Reaktionen zeigen. Zudem wurde der Staub auf den jeweiligen Höfen untersucht. Die Amish-Gemeinde von Indiana führt eine traditionelle Landwirtschaft, bei den Hutterern von South Dakota ist der landwirtschaftliche Betrieb hoch industrialisiert. Ansonsten seien sich die beiden Gemeinschaften genetisch und ökologisch sehr ähnlich.
Das Ergebnis der Untersuchung: Von Asthma war von den Kindern aus der Amish-Gemeinde keines betroffen, aber sechs der Hutterer-Kinder leideten darunter. Darüber hinaus wurden im Blut der Amish-Kinder weniger allergenspezifische Immunglobuline nachgewiesen. Heuschnupfen: Was bei einer Allergie hilft
Allergien: Bestandteil des Hausstaubs verringert Risiko
Die Forscher fanden heraus, dass ein Bestandteil im Hausstaub das Risiko für allergische Krankheiten verringern beziehungsweise eine allergische Sensibilisierung verhindern kann. Nun müsse dieser Bestandteil noch genau bestimmt werden. Die Studie wurde im New English Journal of Medicine veröffentlicht. AZ