Alkohol-Missbrauch ist bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland weiter verbreitet. Wie Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen, mussten im vergangenen Jahr 22.000 Menschen zwischen 10 und 19 Jahren nach Komasaufen oder zumindest starkem Trinken im Krankenhaus behandelt werden.
Im Vergleich zum Jahr 2014 ist das Rückgang von 2,2 Prozent. Dennoch bezeichnen Experten die Zahl weiterhin als zu hoch und fordern beim Thema Alkohol Aufklärung. Noch immer gibt es viele Kinder und Jugendliche, die durch Komasaufen ihre Gesundheit aufs Spiel setzen.
Alkohol-Missbrauch bringt nicht nur Kinder und Jugendliche ins Krankenhaus
Aber nicht nur bei Kindern und Jugendlichen ist die Zahl hoch. Auch viele Erwachsene mussten 2015 nach Alkohol-Missbrauch im Krankenhaus behandelt werden. Der Term Komasaufen ist vor allem bei jungen Menschen üblich.
Insgesamt wurden im Jahr 2015 19,8 Millionen Patienten in einem Krankenhaus behandelt - meistens wegen Herzproblemen. Störungen durch Alkohol waren aber die zweithäufigste Grund dafür.
Komasaufen: Kinder und Jugendliche trinken weniger Alkohol
Insgesamt trinken Kinder und Jugendliche weniger Alkohol, heißt es von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen. Er bleibe dennoch das häufigste Suchtmittel - auch wegen des sozialen Drucks. Oft stoßen Menschen auf Unverständnis, wenn sie Alkohol ablehnen. Unter diesem Gesichtspunkt bleibt Komasaufen eine häufige Eskalation.
Wie die Bundeszentraler für gesundheitliche Aufklärung angibt, betrinkt sich etwa jede achte Jugendliche in Deutschland mindestens einmal im Monat - was der niedrigste Wert seit zehn Jahren ist.
Vor allem Jungen trinken demnach weniger Alkohol (etwa 15 Prozent), während der Wert bei Mädchen auf etwa 11 Prozent gestiegen ist. AZ, dpa
So schadet Alkohol dem Ungeborenen im Mutterleib
Das Kind trinkt mit: Alkohol passiert problemlos die Plazenta. Deshalb ist ein Kind dem gleichen Blutalkoholspiegel ausgesetzt wie die Mutter.
Der Abbau des Alkohols ist in der unreifen Leber des Fötus nicht oder nur in geringem Umfang möglich. Deshalb schadet er als Nervengift der Entwicklung des Ungeborenen.
Bei Schwangeren wirkt Alkohol giftig auf die Zellteilung und ist wachstumshemmend. Zudem schädigt er die Organe des Ungeborenen, vor allem die Entwicklung des Gehirns.
Kinder mit dem Fetalen Alkoholsyndrom (FAS) bleiben oft kleiner und leichter als gesunde Gleichaltrige und haben einen geringeren Kopfumfang.
Betroffene Kinder haben oft ein verändertes Gesicht mit schmaler Oberlippe und kleinen Augen, die meist im Erwachsenenalter kaum noch zu erkennen sind. Viele betroffenen Kinder können aber auch völlig gesund aussehen.
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