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Aids/HIV: HIV-Neuinfektionen nehmen nicht zu - doch das allein reicht noch nicht

Aids/HIV

HIV-Neuinfektionen nehmen nicht zu - doch das allein reicht noch nicht

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    Da HIV oft erst Jahre nach der Ansteckung festgestellt, handelt es sich bei den Schätzungen des RKI um Modellrechnungen.
    Da HIV oft erst Jahre nach der Ansteckung festgestellt, handelt es sich bei den Schätzungen des RKI um Modellrechnungen. Foto: Symbolbild: Oliver Berg (dpa)

    In Bayern sollen sich im vergangenen Jahr nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) etwa 390 Menschen mit HIV angesteckt haben. Die Zahl der Neuinfektionen soll bundesweit sogar seit 2006 nahezu unverändert sein, wie das RKI am Montag in Berlin mitteilte. Im letzten Jahr sollen sich etwa 3.200 Menschen neu mit HIV infiziert haben. Das beweist leider, dass Medikamente und Aufklärungskampagnen gegen HIV in den letzten Jahren wenig geholfen haben.

    Positiver Effekt: Verringerte Ansteckung durch Medikamente

    HIV und Aids weltweit: Zahlen und Fakten

    Dank moderner Medikamente (antivirale Therapien) überleben weltweit immer mehr Menschen trotz der Immunschwächekrankheit HIV/AIDS.

    Regionen: HIV/AIDS grassiert weiterhin mit großem Abstand am häufigsten in Afrika südlich der Sahara. Hier leben 23,5 Millionen Menschen mit HIV, darunter auch 3,1 Millionen Kinder. Das sind 90 Prozent aller Kinder, die weltweit infiziert sind. In Süd- und Südostasien haben rund 4,2 Millionen Menschen HIV. Weiter angespannt ist die Lage auch in Osteuropa und Zentralasien mit 1,5 Millionen HIV-Patienten. In der Russischen Föderation stiegen die erfassten Fälle zwischen 2005 und 2010 von rund 39.000 auf 62.500.

    Den größten Fortschritt bei der Versorgung mit Medikamenten gab es in Afrika südlich der Sahara - der Anteil stieg innerhalb eines Jahres von 37 auf 56 Prozent. Weltweit bekommt nun rund die Hälfte aller geeigneten Patienten antivirale Therapien. Der Zugang hängt aber immer von der Region ab: In Osteuropa und Zentralasien erhalten zum Beispiel weniger als ein Viertel der HIV-Patienten Medikamente. Als Folge starben dort 2011 rund 90.000 Menschen an AIDS. 2001 waren es 15.000.

    Geschlecht: HIV/AIDS ist weltweit die Haupttodesursache für Frauen im gebärfähigen Alter. 63 Prozent aller jungen Erwachsenen, die mit HIV leben, sind Frauen vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern. Ein Hauptgrund für die Infektion ist Unwissenheit. Nur ein Viertel der jungen Frauen und rund ein Drittel der jungen Männer in diesen Ländern konnten Fragen zur HIV-Prävention und -Übertragung korrekt beantworten.

    Alter: Das größte Risiko für HIV-Infektionen ist die Jugend. Jeden Tag stecken sich weltweit rund 2400 junge Erwachsene zwischen 15 und 24 Jahren mit HIV an - 2011 waren es insgesamt rund 890.000. 4,9 Millionen junge Leute leben mit der Krankheit, davon 75 Prozent in Afrika südlich der Sahara.

    Eine positive Entwicklung im Kampf gegen HIV und Aids gab es in den vergangenen Jahren dennoch. Denn der Anteil derjenigen Infizierten, die durch die Einnahme ihrer Medikamente kaum noch ansteckend sind, ist angestiegen. Doch dieser Trend allein reiche nicht aus, betonte RKI-Präsident Lothar Wieler. Während die meisten Betroffenen Männer sind, die mit anderen Männern Sex haben, so hat dennoch in der Gruppe der heterosexuellen Menschen die Zahl der mit HIV Neuinfizierten zugenommen. dpa/lby/sh

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