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Adipositas: Was hilft gegen Übergewicht?

Adipositas

Was hilft gegen Übergewicht?

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    Die Techniker Krankenkasse will härter gegen extremes Übergewicht vorgehen.
    Die Techniker Krankenkasse will härter gegen extremes Übergewicht vorgehen. Foto: Waltraud Grubitzsch/Archiv (dpa)

    Angesichts der steigenden Zahl extrem übergewichtiger Menschen in Deutschland schlägt die Techniker Krankenkasse (TK) Alarm. Ein bundesweiter Aktionsplan gegen Adipositas sei nötig, meint TK-Vorstandschef Jens Baas am Donnerstag in Hamburg. Allein mit "immer neuen Aufklärungskampagnen ist es nicht getan". Experten schätzen, dass in

    Adipositas: Ärzte verschreiben immer mehr Medikamente

    Allein die TK zählte im vergangenen Jahr fast 700.000 Arztbesuche und knapp 130.000 Klinikaufenthalte mit der Diagnose Adipositas. 2013 hingegen seien es erst 580.000 Arztbesuche und knapp 92.000 Klinikaufenthalte aufgrund dieser

    "Lebensstilbedingte Erkrankungen medikamentös zu behandeln erscheint vielen Menschen als der vermeintlich leichtere Weg", erklärte Baas. Auch Anstatt jedoch auf eine Ernährungsumstellung und viel Bewegung zu setzen, steige jedoch neben der Zahl der Patienten vor allem die Zahl der Herz-Kreislauf-Medikamente.

    Übergewicht: TK sieht Lebensmittelindustrie in der Verantwortung

    Duchschnittlich habe im vergangenen Jahr jeder Erwerbstätige für drei Monate Herz-Kreislauf-Präparate erhalten. Bereits seit dem Jahr 2000 sei das Volumen dieser Medikamente um 80 Prozent gestiegen. Baas kritisierte, dass im Gesundheitswesen nahezu alle von der hohen Medikation finanziell profitierten, es aber kaum Anreize gebe, sich um die Gesundheit der Menschen zu kümmern.

    Zudem sieht er die Lebensmittelindustrie in der Pflicht. "Viele Produkte enthalten zu viel Fett und zu viel Zucker, und es wird auf den Verpackungen nicht einmal verständlich ausgewiesen." Auch hier ist Baas zufolge der Gesetzgeber gefordert, dafür zu sorgen, dass die Verbraucher sich vernünftig informieren können.

    Extremes Übergewicht: Adipositas stellt erhöhtes Risiko für Krebs dar

    Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) sind zwei Drittel der Männer und die Hälfte der Frauen in Deutschland übergewichtig. Ein Viertel der Erwachsenen gilt demnach sogar als stark übergewichtig, also adipös. Übergewicht und Adipositas bedeuten ein erhöhtes Risiko für eine Vielzahl von Folgeerkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmte Krebsarten. Die Ausgaben für Adipositas im deutschen Gesundheitswesen werden auf rund 17 Milliarden Euro jährlich geschätzt.

    Bei Adipositas kommt es zu einer übermäßigen Ansammlung von Körperfett. Als adipös gelten Erwachsene mit einem Körpermasse-Index (BMI) von mindestens 30. Die Ursachen der Adipositas sind vielfältig. Dazu gehören genetische Faktoren, Bewegungsmangel und Störungen des Hormonhaushalts. Studien zufolge kann die Lebenserwartung der Betroffenen bis zu zehn Jahre verkürzt sein. afp/AZ

    Mehr zum Thema:

    Erstgeborene neigen wohl häufiger zu Übergewicht als ihre Geschwister: Wissenschaftler aus den USA haben sich mit der Geburtenfolge und ihren gesundheitlichen Auswirkungen genauer befasst. Sie fanden heraus, dass Erstgeborene offenbar gesundheitliche Nachteile haben.

    Studie: Fast jeder Zweite bescheinigt sich Übergewicht: In einer Ernährungsstudie der Techniker Krankenkasse (TK) hat sich knapp die Hälfte der befragten Menschen Übergewicht bescheinigt. Acht Prozent bezeichneten sich als stark übergewichtig, wie aus der vorgestellten Studie "Iss was, Deutschland" hervorgeht.

    Studie: Übergewicht kann sich auf Erbgut auswirken: Zu viele Kalorien, zu viele Pfunde - das lagert sich auf Dauer nicht nur auf den Hüften ab, sondern schlägt sich auch im Erbgut nieder. Ein erhöhter Body-Mass-Index und damit Übergewicht führt zu sogenannten epigenetischen Veränderungen an fast 200 Stellen des Erbguts.

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