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Aderlass: Wie Blutspenden den Bluthochdruck senken kann

Aderlass

Wie Blutspenden den Bluthochdruck senken kann

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    Blutspenden kann gegen einen leicht erhöhten Blutdruck helfen.
    Blutspenden kann gegen einen leicht erhöhten Blutdruck helfen. Foto: Symbolbild: David Ebener (dpa)

    Blutspenden hilft wohl gegen erhöhten Blutdruck. Das konnten Wissenschflter mit einer Studie belegen. Laut der Studie, an der auch die Carstens-Stiftung beteiligt ist, wird damit im Prinzip ein altes Heilungsverfahren bestätigt, das heute recht ungewöhnlich wirkt: der Aderlass.

    Wissenswertes zu Bluthochdruck

    Bluthochdruck (Hypertonie) ist Risikofaktor Nummer eins für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

    Herz-Kreislauf-Erkrankungen wiederum sind für die meisten Todesfälle verantwortlich.

    Etwa 20 bis 30 Millionen Bundesbürger haben Bluthochdruck.

    Im Alter über 65 Jahre ist jeder Zweite davon betroffen.

    Nur etwa jeder Zweite weiß von seiner Krankheit.

    Nur etwa die Hälfte derjenigen, die von ihrem Bluthochdruck wissen, lässt sich behandeln.

    Etwa die Hälfte der Behandelten hat durch die Therapie gute Blutdruckwerte.

    Weltweit hat etwa ein Viertel der Bevölkerung einen zu hohen Blutdruck.

    Bis zum Jahr 2025 rechnen Experten mit einem Anstieg auf 29 Prozent.

    Alle Länder der Welt sind nahezu gleich betroffen; in manchen Ländern werden allerdings nur zehn Prozent der Hypertoniker erfolgreich behandelt. (AZ)

    Die Forscher der Berliner Charité haben fast 300 Menschen über ein Jahr lang begleitet. In diesem Zeitraum waren alle Untersuchten zum ersten Mal Blutspenden. Die Hälfte von ihnen litt vorher an zu hohem Blutdruck, während die andere Hälfte keine Probleme mit Bluthochdruck hatte.

    Wer regelmäßig Blut spendet, kann seinen Blutdruck senken

    Nach Angaben der Forscher leidet weltweit etwa ein Drittel der Erwachsenen an Bluthochdruck. Mit dem Blutdruck steige auch die Gefahr, an Krankheiten wie einem Schlaganfall oder an Herzerkrankungen zu sterben. Das macht Maßnahmen gegen Bluthochdruck so wichtig.

    Die Teilnehmer der Studie, die vorher zu hohen Blutdruck hatten, berichteten laut Studie schon von einer Besserung, nachdem sie das erste mal Blut gespendet hatten. Durch regelmäßiges Blutspenden soll sich das verstärkt haben. Wer in dem Jahr vier Mal zum Blutspenden ging, merkte einen nachhaltigen Effekt. Wie die Studie ausführt, bestätigen das die gemessenen Werte. Nach dem Blutspenden soll der hohe Blutdruck tatsächlich gesunken sein.

    Momentan läuft in der Fachwelt allerdings eine Debatte darüber, bei welchem Wert zu hoher Blutdruck beginnt. Bisher gingen die Mediziner immer davon aus, dass ein systolischer Wert bis 140 in Ordnung sei. Nun legt eine neue Studie aus den USA nahe, dass ein systolischer Wert von 120 sinnvoll ist.

    An diesem Werten scheiden sich die Geister. So ist etwa Martin Middeke, Leiter des Hypertoniezentrums München, skeptisch, was die Studie betrift. Er sieht Mängel in der Studie. Außerdem betont er: Beim Bluthochdruck hängen Werte und Therapien vom individuellen Patienten ab.

    Gerade während der Ferienzeit gibt es weniger Blutspender. Doch auch der allgemeine Trend macht den Spendediensten Sorgen.
    Gerade während der Ferienzeit gibt es weniger Blutspender. Doch auch der allgemeine Trend macht den Spendediensten Sorgen. Foto: Sonja Marzoner (dpa)

    Blutspenden: Was Sie wissen müssen

    Wer darf Blut spenden? Erwachsene zwischen 18 und 68 Jahren (Erstspender bis 65 Jahre) mit einem gültigen Personalausweis. Erforderlich ist zudem ein Mindestkörpergewicht von 50 Kilogramm.

    Wie viel Blut spende ich? 500 Milliliter von fünf Litern (Frauen) bzw. sechs bis sieben Litern (Männer). Das Blut bildet sich bei normaler Ernährung schnell nach.

    Wie lange dauert die Spende? Die Spende an sich dauert nur etwa zehn Minuten, die Anmeldung und Untersuchung für Erstspender etwa 30 Minuten

    Blutgruppen: A (AA oder A0): 43%; B (BB oder B0): 11%; 0 (Null): 41% und AB: 5%

    Der Rhesusfaktor: ein Protein auf der Zellmembran der roten Blutkörperchen im Blut. Besitzt eine Person das Merkmal „D“, wird sie als Rhesus positiv bezeichnet, wenn nicht, ist sie negativ.

    Verteilung der Blutgruppen: 37% haben die Blutgruppe A positiv, 6% A negativ, 35% 0 positiv, 6% 0 negativ, 9% B positiv, 2% B negativ, 4% AB positiv und ein Prozent AB negativ.

    Interessant: Von 60 Prozent der Menschen, die nach eigenen Angaben Blut spenden würden, spenden tatsächlich nur knapp 3 Prozent.

    Wofür wird die Spende benötigt? Das meiste Blut wird für die Behandlung von Krebspatienten benötigt, es folgen Herz- sowie Magen-Darm-Erkrankungen und Unfälle.

    15.000 Blutspenden täglich sind notwendig, um den Bedarf an Blutprodukten in Deutschland zu decken.

    Die Mediziner der Charité betonen so oder so, dass Blutspenden eine kostenlose Methode zum Senken von Bluthochdruck ist. Außerdem drohten kaum Nebenwirkungen. Dazu kommt der positive Effekt, dass Blutreserven für Krankenhäuser aufgefüllt werden.

    Aderlass: Das sollte man nach einer Blutspende beachten

    Nach der Blutabnahme kann die Einstichstelle blau werden. Damit es nicht dazu kommt, sollte unbedingt eine Weile fest auf die Stelle gedrückt werden. "So fließt kein Blut hinein", erläutert Eberhard Weck vom DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg-Hessen. Der Spendearm sollte an dem Tag außerdem nicht mehr belastet werden, rät er. "Das betrifft alle körperlich anstrengenden Tätigkeiten." Denn dadurch wird die Stelle des Einstiches stärker durchblutet und kann anschwellen.

    Nach Blutspenden sollte man noch einige Minuten ruhen, damit der Kreislauf stabil bleibt. Wer zu schnell von der Liege aufsteht, dem kann schwindelig werden. Vorher genug essen und trinken ist der beste Weg, um Schwindelgefühle zu vermeiden, erklärt Weck.

    Weil bei der Blutspende im Normalfall ein halber Liter Blut entnommen wird, sind Sport und Sauna am gleichen Tag nicht empfehlenswert. Grund ist der Verlust an Flüssigkeit, den der Körper nur langsam ausgleicht. Auch Alkohol ist nach der Spende keine gute Idee. "Der wirkt dann stärker als sonst." AZ/dpa/sh

    Hypertonie: Ist Blutdruck von 140 zu hoch?

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