Beim Sport muss man eine Weile durchhalten: Denn der Fettabbau beginnt erst nach 20 Minuten - diese vermeintliche Weisheit hört man häufig. Manchmal ist auch die Rede von 30 Minuten. Ob nun 20 oder 30 Minuten - gibt es einen fixen Zeitpunkt, ab dem das Fett schmilzt?
Nein, sagt Caroline Werkmeister, ärztliche Leiterin am Kompetenzzentrum für Sport- und Bewegungsmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. „Es gibt verschiedene Wege der Energiegewinnung, und die laufen alle parallel ab”, erklärt sie. Allerdings hängt die Art der Energiegewinnung von der Intensität und der Dauer der Belastung ab. Bei kurzen intensiven Belastungen stammt der Großteil der Energie aus Kohlenhydraten, erklärt Werkmeister. Es wird zwar auch Fett verbrannt, aber eher wenig.
Die Fettverbrennung beginnt ab dem ersten Meter
Selbst wer langsam läuft, verbrennt vom ersten Schritt an Fett, sagt Bernhard Schuber. Denn der Körper greife von Anfang an auf alle Energiespeicher des Körpers zu. Die Fettverbrennung ist jedoch laut dem Ernährungsberater auf den ersten Metern noch gering. Erst wenn der Körper sich "warmgelaufen" hat, zieht der Körper mehr Energie aus dem Fettspeicher. Auch wenn's beim Joggen wehtut: Die optimale Fettverbrennung tritt tatsächlich erst nach 20 bis 30 Minuten ein. Erst bei längeren und weniger intensiven Aktivitäten geht es dann an die Fett- und Proteinreserven.
Fettabbau: So nehmen Sie optimal ab
Wer viel Fett verbrennen und Pfunde verlieren will, sollte sich also am besten lange bei niedriger Intensität bewegen. Optimal nimmt man ab, wenn man während einer Phase niedriger Intensität die Belastung kurzzeitig immer wieder steigert (Intervalltraining), empfiehlt Werkmeister. Wann und wie der Körper am meisten Fett verbrennt, ist bei jedem unterschiedlich und hängt auch etwa von der vorhandenen Muskelmasse, der Ernährung und dem Stresslevel ab.
Schuber empfiehlt, Ausdauersport mit Krafttraining zu kombinieren. Ausdauersportarten wie Joggen und Radfahren stärken Herz und Kreislauf, Kraftübungen vermehren die Muskelmasse. Und ganz wichtig: "Zusätzlich auf eine gesunde Ernährung achten." AZ/dpa