Der "Welt" zufolge hat eine AOK-Studie herausgefunden, dass die ADHS-Häufigkeit bei jüngeren Schulanfängern häufiger ist, als bei älteren. Helmut Schröder, der Autor der Studie, warnte davor, Kinder allein vom Alter abhängig einzuschulen, statt auf ihren Entwicklungsstand zu berücksichtigen.
Ein Kind, das im Unterricht häufig aufstehe und herumlaufe, müsse nicht ADHS haben, so Schröder. Stattdessen sei zu vermuten, dass das Kind noch besonders jung sei und seinem altersgerechten Spieltrieb folge. Deswegen soll in Zukunft mehr auf die Entwicklungsstufe der Kinder geachtet werden. Sonst ist es möglich, dass Kinder unnötig zu ADHS-Patienten erklärt werden und mit Psychopharmaka behandelt werden.
Viele Grundschüler mit ADHS erhalten Psychopharmaka
Am besten wäre es, wenn nicht nur Eltern und Erzieher, sondern auch Lehrer und Ärzte gemeinsam abwägten, ob ein Kind schulreif sei oder ob es tatsächlich Hinweise auf eine Erkrankung gebe. Die ADHS-Häufigkeit bei den Kindern zwischen drei und 17 Jahren, die bei der AOK versichert sind, hat sich in sieben Jahren verdoppelt. 34 Prozent der Grundschüler mit ADHS-Diagnose werden mit Psychopharmaka behandelt. epd/sh