Genau 50 Jahre nach dem Start der "Apollo 11"-Mission zum Mond hat der Chef der US-Raumfahrtbehörde Nasa die Bedeutung einer erneuten Mondlandung für den Weg zum Mars betont. "Der Mond ist das Testgelände, der Mars ist das Ziel", sagte Jim Bridenstine bei einer Pressekonferenz.
Das von der Regierung von US-Präsident Donald Trump vorgegebene Ziel, bis 2024 wieder US-Astronauten auf den Mond zu bringen, sei "eine schwierige Aufgabe, aber erreichbar". Dass darunter auch eine Frau sein solle, sei "längst überfällig". Auch eine bemannte Landung auf dem Mars bis 2033 sei möglich. Die Kosten dieser Unternehmungen schätzt Bridenstine auf zwischen 20 und 30 Milliarden Dollar.
Vor genau 50 Jahren - am 16. Juli 1969 um 15.32 Uhr MESZ - waren die drei Astronauten der "Apollo 11"-Mission - Neil Armstrong, Buzz Aldrin und Michael Collins - in Richtung Mond gestartet. Fünf Tage später betraten Armstrong und Aldrin als erste Menschen den Erdtrabanten.
Zur Feier des Jubiläums kam Collins am Dienstag zum Startplatz 39A des Kennedy Space Center im US-Bundesstaat Florida, von dem aus die drei Astronauten damals gestartet waren. Es sei ein "wunderbares Gefühl" wieder an diesem Ort zu sein, sagte Collins in einem von der Nasa live übertragenen Interview, zu dem Kollege Aldrin anders als angekündigt nicht erschienen war.
Er habe positive Erinnerungen an die "Apollo 11"-Mission, sagte Collins - auch an die Zeit, während seine beiden Kollegen auf dem Mond waren und er in der Kommandokapsel Warteschleifen drehte. "Mir ging es gut, ich habe meiner Umgebung vertraut und war glücklich, dort zu sein, wo ich war. Außerdem hatte ich heißen Kaffee und Musik, wenn ich wollte." Die Zukunft der Nasa sieht der 88-Jährige allerdings nicht mehr auf dem Mond. "Ich will nicht zurück zum Mond, ich will direkt zum Mars."
Auch die während des Starts von "Apollo 11" einzige Frau im Kontrollzentrum, die heute 78 Jahre alte JoAnn Morgan, war zur Jubiläumsfeier nach Florida gekommen. Es habe "viel Intensität und viel Hoffnung" damals gegeben, sagte Morgan. "Ich habe einfach nur meinen Job gemacht." Sie unterstütze den Plan einer Astronautin auf dem Mond. "Den Gedanken, dass eine Frau auf dem Mond läuft, liebe ich einfach." Ex-Astronaut Collins sieht das genauso. "Ich denke, dass Frauen alles machen können, was Männer machen - vielleicht können sie es sogar besser." (dpa)