Mittlerweile sind 1000 Betriebe in Deutschland von dem Schmallenberg-Virus betroffen. Rinder, Schafe, Schweine und Ziegen sind an dem
Schmallenberg-Virus: Deutschland am stärksten betroffen
Das ist das Schmallenberg-Virus
Das Schmallenberg-Virus war erstmals im vergangenen Herbst in den Niederlanden entdeckt worden.
Unklar ist noch, ob der Erreger neu eingeschleppt wurde oder schon länger unerkannt in Europa vorkommt.
Für Menschen ist es nach FLI-Einschätzung ungefährlich.
In Deutschland war der Erreger erstmals im sauerländischen Schmallenberg nachgewiesen und deshalb Schmallenberg-Virus genannt worden.
Das Schmallenberg-Virus gehört zur Gattung der Orthobunyaviren, die - wie etwa die Erreger der Blauzungenkrankheit - von Stechmücken übertragen werden.
Orthobunyaviren sind laut Institut bislang bei Rindern in Ozeanien, Australien und Afrika bekannt.
Bei trächtigen Tieren können sie zu Frühgeburten oder zu schweren angeborenen Schäden bei den Jungtieren führen.
Das Schmallenberg-Virus war im Sommer 2011 zunächst in den Niederlanden entdeckt worden. In Deutschland konnte das Friedrich-Loeffler-Institut für Tiergesundheit es im November erstmals bei Proben von Tieren aus dem Ort Schmallenberg im Sauerland nachweisen. Von dem Erreger sind nach Angaben des FLI inzwischen acht europäische Länder betroffen, am stärksten Deutschland. Auch die Niederlande, Belgien, Großbritannien, Frankreich, Italien, Luxemburg und zuletzt Spanien meldeten Fälle.
Russland hat Angst vor Schmallenberg-Virus
Inzwischen hat Russland aus Angst vor dem Schmallenberg-Virus ein Einfuhrverbot für lebende Schweine, Rinder, Schafe und Ziegen aus der Europäischen Union verhängt. Für diese Maßnahme zeigt Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner kein Verständnis. Aigners Kritik richte sich insbesondere dagegen, dass Russland das
Impfstoffe gegen Schmallenberg-Virus entwickeln
Es wird damit gerechnet, dass neue Fälle auftreten, wenn nun im Frühjahr die Jungtiere geboren werden. Es gebe "in der Tat hier Fälle, gerade bei den Schafen wissen wir es schon", sagte die Bundeslandwirtschaftsministerin. Bei Kälbern komme die Zeit erst noch, in der es neuere Erkenntnisse gebe. Der nächste Schritt sei nun, Impfstoffe gegen das Virus zu entwickeln, sagte Ilse Aigner.
Belgischen Forschern war es kürzlich gelungen, drei Mückenarten zu identifizieren, die das Schmallenberg-Virus übertragen. Es handelt sich um Arten, die auch die Blauzungenkrankheit übertragen hatten. Wissenschaftler des FLI hatten zuvor hochaufgelöste Aufnahmen des Erregers, der 13 000 mal kleiner ist als ein Stecknadelkopf, präsentiert. Damit könne der Vermehrungszyklus des Erregers in befallenen Zellen genauer analysiert werden, Rückschlüsse auf die Ausbreitung im trächtigen Tier sowie die Übertragung auf den Fötus seien möglich, sagte Thomas Mettenleiter, Präsident des Friedrich-Loeffler-Institut für Tiergesundheit (FLI). dpa/AZ