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Raketenstart von Isar Aerospace abgebrochen – neuer Termin steht

Isar Aerospace

Raketenstart des bayerischen Raumfahrt-Start-ups Isar Aerospace verschoben – neuer Termin steht

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    Die Trägerrakete „Spectrum“ von Isar Aerospace steht auf einer Startrampe im Andøya Spaceport in Nordmela auf der norwegischen Insel Andøya. Der Countdown für den Testflug-Versuch läuft.
    Die Trägerrakete „Spectrum“ von Isar Aerospace steht auf einer Startrampe im Andøya Spaceport in Nordmela auf der norwegischen Insel Andøya. Der Countdown für den Testflug-Versuch läuft. Foto: Simon Fischer/Isar Aerospace, Photo Wingmen Media/AP/dpa

    Der erste Testflug der Spectrum-Rakete des bayerischen Start-ups Isar Aerospace verzögert sich weiter. Ursprünglich sollte die Rakete am Montag vom norwegischen Andøya Spaceport abheben. Doch ungünstige Windverhältnisse machten dem Unternehmen einen Strich durch die Rechnung:

    Der Countdown wurde abgebrochen, obwohl die Rakete bereits vollständig betankt und startklar auf der Rampe stand. Ein neuer Starttermin ist nun für Samstag, den 29. März, angesetzt – vorbehaltlich der Wetterbedingungen und weiterer Sicherheitsaspekte.

    Isar Aerospace: Mehrfache Startverschiebung – Hoffnung für Samstag

    Nach dem wetterbedingten Abbruch am Montag hatte Isar Aerospace zunächst verschiedene Optionen geprüft. Zwischenzeitlich stand ein möglicher Start am Freitag im Raum, bevor das Unternehmen den Samstag als nächstes Ziel festlegte. Die Spectrum-Rakete verbleibt unterdessen auf dem Startplatz, wo sie auf bessere Bedingungen wartet.

    Der Andøya Spaceport, von dem die Spectrum starten soll, liegt weit nördlich oberhalb des Polarkreises und gilt laut Betreiber aufgrund seiner Lage als „optimaler Startpunkt für Polar- und sonnensynchrone Orbits“. Allerdings sind die meteorologischen Bedingungen den dem Weltraumbahnhof unbeständig, was den ohnehin anspruchsvollen Raketenstart zusätzlich erschwert.

    Sprecherin von Isar Aerospace: „Die Rakete darf explodieren“

    Die norwegische Zivilluftfahrtbehörde hatte vergangene Woche die Genehmigung für den Testflug erteilt. Das Unternehmen will dabei Erfahrungen sammeln und so viele Daten wie möglich erheben. Wenn die Rakete startet, handelt es sich nicht nur um den ersten Flug für Isar Aerospace, sondern auch um den ersten Start einer orbitalen Trägerrakete in Kontinentaleuropa.

    Vor dem Start erklärt das Start-up bereits, dass es unrealistisch sei, dass die Rakete die Erdumlaufbahn erreicht. „Tatsächlich hat es noch kein Unternehmen geschafft, die erste Rakete in den Orbit zu bringen“, erklärte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Das sei auch kein Problem, da es bei diesem Testflug darum gehe, Erfahrungen zu sammeln. „Die Rakete darf explodieren, das ist im Rahmen des Testflugs sogar wahrscheinlich“, so die Sprecherin. Über den Verlauf des Tests informiert Isar Aerospace auf seiner Internetseite.

    Die Spectrum Rakete, die am Montag starten sollte, ist 28 Meter lang und hat einen Durchmesser von zwei Metern. Sie kann, abhängig davon, in welchen Orbit sie ihre Last befördern soll, mit 700 bis 1000 Kilo beladen werden.

    Raketenstart von Isar Aerospace: Start-up will 40 Starts pro Jahr erreichen

    Isar Aerospace hat seinen Sitz in Ottobrunn bei München. Das Unternehmen entwickelt Trägerraketen, die Satelliten in die Erdumlaufbahn bringen sollen. Ziel ist, bis zu 40 solcher Raketen pro Jahr starten zu lassen. Wenn der Test am Samstag gelingt, könnte es bald weitergehen: Die Raketen Nummer zwei und drei sind der Unternehmenssprecherin zufolge bereits in der Produktion. Wann diese starten können, hängt unter anderem davon ab, ob sich durch den Test noch weitere Hardware- oder Softwareanpassungen ergeben werden.

    Neben Isar Aerospace gibt es in Bayern noch ein zweites Weltraum-Start-up: die Augsburger Rocket Factory. Deren Raketentest im August vergangenen Jahres endete allerdings in einem Desaster: Als erstmals neun Triebwerke gleichzeitig gezündet wurden, trat ein Problem auf, durch das sich die Rakete nicht mehr kontrollieren ließ. Die Rakete ging in einem Feuerball auf und wurde komplett zerstört. Doch das Unternehmen richtet seinen Blick bereits wieder in die Zukunft und kann Erfolge verbuchen: Im Januar erhielt es eine Startlizenz für den schottischen Weltraumbahnhof Saxavord Spaceport. (mit dpa)

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    3 Kommentare
    Rainer Kraus

    Zu viel Wind, da hätte sich unser Wernher von Braun totgelacht. Es ist halt immer ein Vorteil, wenn man natürliche Intelligenz hat und KI nicht braucht.

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    Martin Goller

    SA-1 war der erste Testflug im Rahmen des Apollo-Programms und der Countdown wurde wegen des Wetters mehrmals unterbrochen.

    Peter Eichner

    Manchmal ist es aber auch nicht verkehrt, wenn man lieber eine KI oder die Frau, falls vorhanden, antworten lässt…

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