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Holzimperium Ziegler insolvent: 2022 noch Rekordumsatz, jetzt zahlungsunfähig

Finanzielle Probleme

Bayerisches Holzimperium insolvent: 2022 Rekordumsatz, jetzt zahlungsunfähig

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    Das Holz- und Bauunternehmen Ziegler Holding sieht keine Alternative zum Antrag eines Insolvenzverfahrens.
    Das Holz- und Bauunternehmen Ziegler Holding sieht keine Alternative zum Antrag eines Insolvenzverfahrens. Foto: Carlos Castro, EUROPA PRESS/dpa (Symbolbild)

    Die wirtschaftlichen Turbulenzen in Deutschland fordern im Norden Bayerns in der Oberpfalz ein weiteres Opfer: Die Ziegler Holding GmbH, die den Großteil der Ziegler Group umfasst, ist insolvent. Damit steht eines der größten Unternehmen der Region vor ungewissen Zeiten - und damit auch eine Vielzahl von Beschäftigten.

    Großer Arbeitgeber in der Oberpfalz: Mutter der Ziegler Group insolvent

    Mit rund 3200 Angestellten zählt die Ziegler Group der nun insolventen Holding GmbH zu den bedeutendsten Arbeitgebern der Region. Das Kerngeschäft umfasst die Holzverarbeitung sowie den Modulbau.

    Ein Aushängeschild des Unternehmens ist Europas größtes Sägewerk in Plößberg, das rund 700 Mitarbeiter beschäftigt. Angesichts des Wachstums in den vergangenen Jahren ist die Insolvenz der Ziegler Holding ein herber Schlag für das Unternehmen, aber auch die Region.

    Gespräche mit potenziellen Investoren waren bis zuletzt gescheitert. Daher wurde Ende November 2024 beim Amtsgericht Weiden die Insolvenz beantragt.

    Insolvenz der Ziegler Holding - Übernahmen in der Energiekrise

    Ziegler, traditionell stark im Holz- und Baugewerbe verhaftet, wurde von der schon länger eingesetzten wirtschaftlichen Abkühlung in der Baubranche hart getroffen. Der Einbruch der Nachfrage und die stark gestiegenen Energie- und Produktionskosten haben der Muttergesellschaft schwer zugesetzt.

    Hinzu kommen die umfangreichen Investitionen der vergangenen Jahre, bei denen man sich allem Anschein nach verhoben hat: Die Ziegler Holding übernahm kleinere Unternehmen in der Region sowie Sägewerke in Rumänien und Schweden. Insgesamt flossen über 800 Millionen Euro in die Zukäufe für den Holzspezialisten, der 2022 mit seinem Umsatz die Milliardengrenze knackte.

    Die ambitionierten Übernahmen in Verbindung mit dem wirtschaftlichen Sinkflug haben das Unternehmen jedoch in eine finanzielle Schieflage gebracht.

    Insolvenzverfahren: Tausende Mitarbeiter bei Ziegler betroffen

    Wie es für die rund 3000 Mitarbeiter weitergeht, entscheidet sich in den kommenden Wochen. Auch die Auswirkungen auf laufende Bauprojekte, an denen die insolvente Ziegler Holding beteiligt ist, sind dem Bayerischen Rundfunk zufolge unklar. Nach Angaben der Wirtschaftswoche gilt dies zudem für die Frage, welche der zugehörigen Unternehmen ebenfalls in die Insolvenz schlittern.

    Verwaltungsgebäude der Ziegler Group in Plößberg im Landkreis Tirschenreuth (Oberpfalz).
    Verwaltungsgebäude der Ziegler Group in Plößberg im Landkreis Tirschenreuth (Oberpfalz). Foto: ZIEGLER GROUP

    Eine mögliche Sanierung oder ein Verkauf von Unternehmensteilen bietet Chancen, zumindest Teile des Betriebs zu retten, so vermutlich auch die Ziegler Group. Die Ziegler Holding als Muttergesellschaft hat Berichten zufolge mittlerweile über 30 Tochtergesellschaften gesammelt.

    Insolvente Ziegler Holding und die Abkehr von rentablen Geschäftsbereichen

    Oberpfalzecho.de zitiert den Tirschenreuther Landrat Roland Grillmeier: „Heute ist kein guter Tag für den Landkreis Tirschenreuth und die nördliche Oberpfalz. Wir haben mit großem Bedauern von der Insolvenz der Ziegler Holding erfahren.“ Alleine in dem Landkreis beschäftigte die Ziegler Group etwa 1500 Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen.

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