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Wirtschaft: Darum ist Bayern der beste Standort für Unternehmen

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Darum ist Bayern der beste Standort für Unternehmen

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    Bayern an der Spitze – so sieht sich der Freistaat gern. Bei der Standortqualität für Firmen stimmt es.
    Bayern an der Spitze – so sieht sich der Freistaat gern. Bei der Standortqualität für Firmen stimmt es. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Der Süden Deutschlands ist das Kraftzentrum der deutschen Wirtschaft. Erfolgreiche Konzerne, Mittelständler und Familienunternehmer haben ihren Sitz in Bayern und Baden-Württemberg. Beide Länder wetteifern um den Titel, wer wirtschaftlich stärker ist. Eine Studie der Stiftung Familienunternehmen kommt jetzt zu dem Ergebnis, dass

    Baden-Württemberg erreicht den Bronzeplatz, weil sich Sachsen dazwischengeschoben hat. Die Analyse im Auftrag der Stiftung erstellt hat das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Sie liegt unserer Redaktion exklusiv vor.

    Als schwach wird sowohl in Bayern als auch in Baden-Württemberg das Angebot von Kinderbetreuung bewertet.
    Als schwach wird sowohl in Bayern als auch in Baden-Württemberg das Angebot von Kinderbetreuung bewertet. Foto: Silvio Wyszengrad (Symbolbild)

    Die Steuerlast ist in Bayern geringer

    Bayern und Baden-Württemberg trennt unter dem Strich in der Standortqualität wenig. Sowohl bei der Steuerlast, der Verfügbarkeit und Qualifikation der Arbeitskräfte, der Finanzkraft von Staat und Konsumenten sowie dem Zustand der Infrastruktur liegen beide Länder stets in der Spitzengruppe. Den Forschern zufolge ist zum Beispiel die Steuerlast für Firmen kleiner als anderswo in Deutschland, weil Städte und Gemeinden sich niedrigere Hebesätze bei der Gewerbesteuer leisten können. Die hochverschuldeten Kommunen in Nordrhein-Westfalen müssen den Gewerbetreibenden mehr abknöpfen, um ihre Ausgaben zu finanzieren. Bayern steht im Bereich Steuern deshalb vorne, weil die Finanzämter als leistungsfähiger bewertet werden. Hier kommt das Ländle nur auf einen mittleren Rang, was zum Beispiel die Kundenfreundlichkeit, Kommunikation und die Rückerstattungszahlungen des Fiskus betreffen.

    Für die beiden Länder im Süden spricht außerdem, dass hier der grassierende Fachkräftemangel etwas milder ausfallen könnte. Neben den Stadtstaaten Berlin und Hamburg sind Bayern und Baden-Württemberg die einzigen beiden Länder, in denen das Statistische Bundesamt kein Schrumpfen der Bevölkerung erwartet. Die Qualität der Schulen und der Bildungsstand der Bevölkerung werden insgesamt als gut bewertet.

    Als schwach wird sowohl in Bayern als auch in Baden-Württemberg das Angebot von Kinderbetreuung bewertet. An dieser Stelle liegt der Osten Deutschlands noch immer vor dem Westen. Aus diesem Grund liegt Sachsen bei dem Faktor „Arbeitskräfte“ bundesweit an erster Stelle, obwohl dort die Bevölkerung schneller altert als in den alten Ländern.

    Laut Expertinnen und Experten gibt es überall Nachholbedarf bei der Internetversorgung

    Anders als in Bayern werden Infrastruktur sowie das Straßen- und Schienennetz in Baden-Württemberg nur als mittelmäßig bewertet, was an der Gesamtbewertung kratzt. In ihrer Studie mahnen die Mannheimer Ökonomen allerdings einen Nachholbedarf in der Bereitstellung einer modernen Verkehrs-, Daten- und Energieinfrastruktur in der ganzen Republik an.

    Die Familienunternehmer wollen mit ihrer Rangliste erreichen, dass die Landesregierungen gezielt gegensteuern. Junge Leute könnten zum Beispiel in ländlichen Gebieten gehalten werden, wenn es auch dort Hochschulen gibt. Mehr Frauen könnten arbeiten, wenn es mehr Krippen- und Kindergartenplätze gibt. „So haben sich die Väter des Grundgesetzes den Bundesstaat ursprünglich vorgestellt: als lernendes Wettbewerbssystem, bei dem Gutes von allen übernommen werden kann“, sagte der Chef der Stiftung, Rainer Kirchdörfer. Besonders aufzuholen haben Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz. Sie bieten unter den 16 Ländern der Wirtschaft die schlechtesten Bedingungen.

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