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Wenn Hund und Katze alt werden: Das ist zu beachten

Tiere

Warum Tiersenioren besondere Aufmerksamkeit brauchen

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    Bei älteren Tieren sind regelmäßige Gesundheitschecks beim Tierarzt sinnvoll.
    Bei älteren Tieren sind regelmäßige Gesundheitschecks beim Tierarzt sinnvoll. Foto: Julian Stratenschulte, dpa

    Wie auch beim Menschen nehmen Krankheiten genauso bei Tieren mit zunehmendem Alter zu. Bei Hunden geschieht dies meist ab dem sechsten Lebensjahr, bei Katzen etwa ab dem elften. „Zu den altersbedingten Krankheiten zählen Erkrankungen der Gelenke, Herzerkrankungen, Zahnprobleme, Bluthochdruck, Diabetes, Nieren- und Leberinsuffizienzen, Demenz und verschiedene Tumorerkrankungen“, erklärt Tierärztin Dr. Anja Kittner aus Oberndorf am Lech. Auch Schilddrüsenerkrankungen gehören zu den typischen altersbedingten Erkrankungen bei Haustieren, wobei bei Hunden in der Regel eine Schilddrüsenunterfunktion auftritt und bei Katzen häufig eine Schilddrüsenüberfunktion für gesundheitliche Probleme sorgt

    „Grundsätzlich lassen sich die altersbedingten Erkrankungen gut behandeln, erfordern aber in der Regel eine tägliche Gabe von Medikamenten und regelmäßige Kontrollen durch den Tierarzt bis ans Lebensende des Tieres“, sagt Kittner. Wichtig dabei ist, dass Erkrankungen wie insbesondere Herz- und Niereninsuffizienzen frühzeitig diagnostiziert und behandelt werden. „Schwerer zu behandeln sind, abhängig von Lage, Art und Metastasierungsneigung, die Tumorkrankheiten“, so die Tierärztin.

    Alte Haustiere: Verhalten und Ernährung

    „Viele Tiere haben mit fortschreitendem Alter ein größeres Bedürfnis an Schlaf als in jungen Jahren. Auch bewegen sie sich weit weniger: Der Bedarf an ausgedehnten Gassirunden wird weniger, Katzen gehen weniger nach draußen“, erklärt Tierärztin Kittner. Zudem lässt die Beweglichkeit der Tiere oftmals stark nach. Treppensteigen, Hochspringen und auf Bäume klettern wird beschwerlicher. Weiters kann es zu unterschiedlich starken Funktionsdefiziten der Sinnesorgane kommen. „Viele Hunde, aber auch Katzen beginnen im Alter schlechter zu hören und zu sehen“, so die Expertin.

    Ausgesprochen wichtig ist es, dass Tierhalter auf eine seniorengerechte Ernährung achten und die Art der Futtergabe entsprechend anpassen. „Ein moderater Kaloriengehalt sorgt dafür, dass die Tiere nicht übergewichtig werden, denn Übergewicht belastet Gelenke und Kreislauf zusätzlich und steigert das Diabetesrisiko“, so Kittner. Zudem haben ältere Tiere oftmals Zahnprobleme, weshalb die Art des Futters angepasst werden sollte. „Auch ist es wichtig, vor allem Katzen zu ausreichender Wasseraufnahme zu animieren, um damit Nierenerkrankungen vorzubeugen. Hier ist es manchmal ratsam, den Futteranteil an Nassfutter zu erhöhen“, rät die Expertin.

    Typische Dinge im Alltag, auf die geachtet werden sollten

    „Hunden, die an Arthrosen leiden, erleichtert eine Rampe den Einstieg ins Auto. Wenn möglich sollten sie am Treppensteigen gehindert werden, beispielsweise mit einem Treppengitter“, erklärt die Tierärztin. „Es sollte zudem unbedingt vermieden werden, mit den Tieren im Hochsommer und bei extremen Temperaturen nach draußen zu gehen“, sagt Kittner. Hier sollten die Gassirunden auf die frühen Morgen- oder späten Abendstunden gelegt werden. Bei Katzen ist es unter anderem wichtig, ihnen einen leichten Zugang zur Katzentoilette zu ermöglichen, wie etwa durch einen bodennahen Einstieg oder aber auch ein Angebot von mehreren Katzentoiletten an verschiedenen Stellen. „Neigt die Katze dazu, sich im Alter weniger zu putzen, hilft häufigeres Bürsten, das Fell gepflegt zu halten“, erklärt die Tierärztin.

    Gesundheitscheck für ältere Hunden und Katzen

    Um den Tieren eine gute Lebensqualität ohne Schmerz und Leid zu gewährleisten, sollten laut Expertin Hunde ab sechs und Katzen ab elf Jahren unbedingt regelmäßige Gesundheitschecks beim Tierarzt erhalten. Insbesondere eine eingehende Allgemeinuntersuchung, eine Blut- und Urinuntersuchung sowie ein Ultraschall des Bauchraumes und gegebenenfalls des Herzens machen mindestens einmal jährlich Sinn, um frühzeitig altersbedingte Krankheiten zu diagnostizieren. „Je früher viele Krankheiten erkannt werden, desto besser ist die Therapiemöglichkeit und die Prognose auf ein langes Leben trotz Krankheit“, sagt die Tiermedizinerin. Gerade in Bezug auf Arthrosen oder andere Bewegungsstörungen gibt es viele Möglichkeiten, den Tieren zu helfen. Oft lässt sich sogar auch Demenzerkrankungen durch rechtzeitiges Handeln entgegenwirken.

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