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VW: Werksschließungen und Entlassungen durch Sparkurs?

Wolfsburg

VW verschärft Sparkurs: Werksschließungen und Entlassungen möglich

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    VW verschärft seinen Sparkurs und schließt Werksschließungen und Entlassungen nicht mehr aus.
    VW verschärft seinen Sparkurs und schließt Werksschließungen und Entlassungen nicht mehr aus. Foto: Julian Stratenschulte, dpa

    Volkswagen will sein Sparprogramm verschärfen. Auch Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen werden nun nicht mehr länger ausgeschlossen. Zudem kündigt der Autokonzern die bisher geltende Beschäftigungssicherung auf, die betriebsbedingte Kündigungen bis 2029 ausschloss. Das wurde nach einer Führungskräftetagung mitgeteilt.

    VW kündigt Beschäftigungssicherung auf – Entlassungen möglich

    Die Marken innerhalb der Volkswagen AG müssten aus Sicht des Vorstands umfassend restrukturiert werden, hieß es. „Auch Werkschließungen von fahrzeugproduzierenden und Komponenten-Standorten können in der aktuellen Situation ohne ein schnelles Gegensteuern nicht mehr ausgeschlossen werden.“ Hinzu komme, dass der bisher geplante Stellenabbau durch Altersteilzeit und Abfindungen nicht mehr ausreiche, um die angepeilte Einsparziele zu erreichen.

    „Ein Umbau allein entlang der demografischen Entwicklung ist aus Sicht des Unternehmens nicht ausreichend, um die kurzfristig notwendigen Strukturanpassungen für mehr Wettbewerbsfähigkeit zu erreichen“, hieß es in der Mitteilung. „Vor diesem Hintergrund sieht sich das Unternehmen dazu gezwungen, die seit 1994 fortgeschriebene Beschäftigungssicherung aufzukündigen.“

    VW-Chef Blume begründet Sparkurs mit sich zuspitzender Lage

    „Die europäische Automobilindustrie befindet sich in einer sehr anspruchsvollen und ernsten Lage. Das wirtschaftliche Umfeld hat sich nochmals verschärft, neue Anbieter drängen nach Europa“, sagte Konzernchef Oliver Blume laut Mitteilung. „Dazu kommt, dass vor allem der Standort Deutschland bei der Wettbewerbsfähigkeit weiter zurückfällt. In diesem Umfeld müssen wir als Unternehmen jetzt konsequent agieren.“

    Seit Jahren hat die Kernmarke Volkswagen mit hohen Kosten zu kämpfen und liegt bei der Rendite weit hinter Konzernschwestern wie Skoda, Seat und Audi zurück. 2023 wurde ein Sparprogramm aufgelegt, das die Wende bringen und das Ergebnis bis 2026 um zehn Milliarden Euro verbessern sollte. Doch das aktuell schwache Neugeschäft hat die Lage aber weiter verschärft.

    Nun müssten die Kosten stärker als bisher geplant sinken, um die angepeilten Ergebnisverbesserungen trotzdem zu erreichen. Wie das Handelsblatt berichtet, geht es um bis zu vier Milliarden Euro, die zusätzlich eingespart werden müssen. „Der Gegenwind ist deutlich stärker geworden“, sagte Markenchef Thomas Schäfer laut Mitteilung. „Wir müssen deshalb jetzt noch mal nachlegen und die Voraussetzungen schaffen, um langfristig erfolgreich zu sein.“

    Betriebsrat kündigt Widerstand gegen VW-Sparkurs an

    Die Pläne seien „ein Angriff auf unsere Beschäftigung, Standorte und Tarifverträge“, erklärte Betriebsratschefin Daniela Cavalloin einer Sonderausgabe der Betriebsratszeitung Mitbestimmen und kündigte massiven Widerstand an. „Damit steht VW selber und somit das Herz des Konzerns infrage. Dagegen werden wir uns erbittert zur Wehr setzen“, so Cavallo. „Mit mir wird es keine VW-Standortschließungen geben!“ Die Arbeitnehmervertreter verfügen bei VW zusammen mit dem Land Niedersachsen über eine Mehrheit im Aufsichtsrat. (mit dpa)

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