Der hohe Druck des VW-Vorstands auf den Betriebsrat führt zu ersten Zugeständnissen. Dass die Arbeitnehmer-Vertreter anbieten, die Beschäftigten könnten auf die anstehende Lohnerhöhung und Teile von Bonuszahlungen verzichten, ist ein strategisch kluger Schritt der Betriebstats-Vorsitzenden Daniela Cavallo. Denn nun hat sie das Heft des Handelns wieder in der Hand, nachdem die Manager sie über Wochen mit radikalen Forderungen nach Werksschließzungen und einem zehnprozentigen Gehaltsverzicht in die Defensive drängen konnten. Cavallo und ihre Mitstreiter erkennen mit dem Verzichts-Angebot die schwierige wirtschaftliche Lage der Marke VW an.
Daniela Cavallo geht ein hohes Risiko ein
Was naheliegend für eine Gewerkschafterin ist: Die Betriebsratsvorsitzende knüpft das Entgegenkommen der Arbeitnehmer-Seite daran, dass alle Werke erhalten belieben. Sie will partout die Schließung von Standorten verhindern. Das hat sie den VW-Beschäftigten versprochen und geht damit ein hohes Risiko ein. Denn an der Einhaltung der kühnen Zusage wird sie von den Arbeitnehmern gemessen. Doch die Marke VW verkauft nach wie vor viel zu wenige Autos, um derart viele Fabriken im Hochlohn-Standort Deutschland wirtschaftlich betreiben zu können. Am Ende könnte Cavallo den Beschäftigten zu viel versprochen haben.
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