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Volkswagen: Wer ist der neue VW-Chef Oliver Blume?

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Wer ist der neue VW-Chef Oliver Blume?

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    Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Porsche AG, folgt auf Herbert Diess an der VW-Spitze und kehrt heim nach Niedersachsen.
    Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Porsche AG, folgt auf Herbert Diess an der VW-Spitze und kehrt heim nach Niedersachsen. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Fast kein Porträt über Oliver Blume kommt ohne den Hinweis aus, dass der Mann im Fußballverein Libero spielt. Ein Teamplayer sei er, der alle gut im Blick habe. Was das über seinen gerade geschassten Vorgänger sagen soll, ist auch klar. Bei Deutschlands größtem Autobauer Volkswagen ist kein eigenwilliger Stürmer mehr gefragt. Der Mann, der ab September in Wolfsburg übernimmt, soll integrieren.

    Da hilft es, wenn man „Stallgeruch“ hat, oder – um weiter im Bild zu bleiben – den Kabinenduft kennt. Was bei Blume definitiv der Fall ist. Für den 54-Jährigen ist die Rückkehr in Wolfsburg auch eine Rückkehr in die niedersächsische Heimat. Von seinem Büro wird es der Manager nicht weit in seine Geburtsstadt Braunschweig haben. Blume machte in Braunschweig Abitur und studierte dort an der Technischen Universität Maschinenbau – in dem Fach promovierte er auch.

    Oliver Blume kennt den VW-Konzern seit Jahrzehnten bestens

    Den VW-Konzern und seine Marken kennt Blume bestens. Als Trainee startete er 1994 bei Audi, wo er sich hocharbeitete. Nach einer Station bei Seat landete er 2009 als Leiter der Produktionsplanung bei der Marke Volkswagen. 2013 wurde Blume als Vorstand zur Sportwagentochter Porsche nach Stuttgart berufen. Dort verantwortete er zunächst die Bereiche Produktion und Logistik, ehe er 2015 Vorstandsvorsitzender wurde. Blume richtete Porsche früh auf die Elektromobilität aus und verplante dafür Milliarden, lieferte aber zuverlässig weiter Gewinne ab – Porsche gehört zu den renditestärksten Marken im Konzern. Der Elektrosportwagen Taycan kam vergleichsweise früh auf den Markt. Den problematischen Dieselantrieb strich Blume ganz aus dem Programm. 2030 will der Sportwagenbauer 80 Prozent seiner Autos als reine Batteriemodelle verkaufen.

    Blume hatte hinter den Kulissen bereits länger als möglicher Nachfolger von Konzernchef Herbert Diess gegolten. In diesem Jahr soll der Sportwagenbauer an die Börse gehen – und in Teilen auch wieder direkt in die Hände der Eigentümerfamilien. Es könnte einer der größten Börsengänge der jüngeren Zeit in Deutschland werden.

    Ferdinand Dudenhöffer: Blume wird auch am Erfolg in China gemessen

    Diese Mission ist wichtig, dazu kommt das Abstellen der Software-Probleme. Gerade auch mit Blick nach Fernost. Denn wie der Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer im Gespräch mit unserer Redaktion analysiert, wird Blume auch an seinem Erfolg im China-Geschäft gemessen werden. Dudenhöffer betont: „In den beiden letzten Jahren hat man dort klar Marktanteile verloren. Das muss gedreht werden und dürfte eine der ganz großen Herausforderungen für ihn und seine Mannschaft sein.“ Es wäre gut für den Libero, wenn die Pässe, die er in die Tiefe des VW-Raumes spielen wird, auch ankommen. (kuep, dpa)

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