Diesel-Fahrer haben in den zurückliegenden Jahren einiges durchmachen müssen. Abgasskandal, Softwareupdates, Gerichtsprozesse, Fahrverbote in Innenstädten und zeitweiser Preisverfall ihrer Wagen. Nun könnte ihnen weiteres Ungemach drohen, vor dem Bundesverkehrsminister Volker Wissing warnt. Wegen einer geänderten Rechtsauffassung der EU-Kommission befürchtet er, könnten über acht Millionen Dieselautos in Deutschland ihre Betriebserlaubnis verlieren. Sie dürften dann auf den Straßen nicht mehr fahren. „Überraschend nimmt die unionsgeführte EU-Kommission bei einem laufenden Klageverfahren vor dem Europäischen Gerichtshof eine sehr problematische Rechtsposition ein, die viele Millionen Menschen faktisch vor ein sofortiges Verbot ihrer Verbrenner stellt“, erklärte der FDP-Politiker. Er verlangte eine sofortige Änderung des Rechts.
Worum geht es?
Wissing hat die Problematik in einem Brief an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) dargelegt. Demnach verhandelt der Europäische Gerichtshof (EuGH) ein Verfahren über die Einhaltung von Schadstoffgrenzwerten bei Dieselautos mit der Abgasnorm Euro 5. Bislang ist für die Betriebsgenehmigung einer Modellserie durch das Kraftfahrtbundesamt eine Prüfung der Abgasreinigung auf dem Prüfstand maßgeblich. An diesen Tests hatte es immer wieder Kritik gegeben, weil die Wagen unter Laborbedingungen getestet werden, die mit Fahrten in der Realität nicht übereinstimmen. Hersteller wie Volkswagen haben zudem bei den Tests manipuliert und illegale Abschalteinrichtungen verbaut, so dass die Abgasreinigung besser funktionierte als bei der Fahrt auf der Straße. Das war der Kern des Dieselskandals, der juristisch noch nicht abgeschlossen ist. Laut Wissing hat Brüssel nun in dem genannten Fall am EuGH die Rechtsauffassung geändert. Die Autos müssten nun nicht nur im Labor die Abgasgrenzwerte einhalten, sondern bei jeder Fahrt auf der Straße. Der gültige Prüfzyklus simuliert zum Beispiel eine Fahrt durch die Stadt, die durch eine kurze Strecke Überland und auf der Autobahn erweitert wird.
Was heißt das?
„Die Einhaltung der Grenzwerte eines Pkw in jeder Fahrsituation außerhalb des Prüfzyklus würde bedeuten, dass sie zum Beispiel auch bei Volllastfahrten mit Steigung einzuhalten wären. Dies ist nach derzeitigem Stand der Technik nicht umsetzbar“, schreibt Wissing. Er sieht dadurch die Genehmigung der Euro-5-Dieselflotte massiv infrage gestellt, teilweise auch die der neueren Wagen mit Abgasnorm Euro 6. Dem Ministerium zufolge sind in Deutschland 4,3 Millionen Autos der Norm Euro 5 und 3,9 Millionen der Norm Euro 6 zugelassen, europaweit natürlich Millionen mehr.
Was hat Wissing vor?
Der Verkehrsminister appelliert an von der Leyen, noch vor der Entscheidung der EU-Richter rechtliche Klarheit zu schaffen. In dem Schreiben regt er an, dass zwischen Kommission und EU-Mitgliedsländern schnellstmöglich eine Novelle der Rechtsbestimmungen ausgearbeitet wird. Sein Haus werde dazu einen Vorschlag unterbreiten.
Was sagt der ADAC?
Der ADAC hält eine Klarstellung für absolut dringlich, um Verbraucher nicht weiter zu verunsichern, wie eine Sprecherin sagte. Die betroffenen Fahrzeuge seien zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme ordnungsgemäß zugelassen worden. „Änderungen im Messverfahren bei der Typgenehmigung eines Kfz zu einem späteren Zeitpunkt können nach Auffassung von ADAC-Juristen nicht rückwirkend Anwendung finden.“ Eine Betriebsuntersagung sei vor diesem Hintergrund „abwegig“. (mit dpa)
Genau mit solchen Auffassungen gräbt sich die EU und ihre Institutionen ihr eigenes Grab. Der "normale" Bürger erkennt sehr wohl die Absurdität solcher Entscheidungen und zieht daraus seine Schlüsse. Hoffen wir, dass sie gewaltfrei bleiben.
Soll das eine Drohung sein? Wollen Sie als Lösung AfD wählen? Helfen würde Ihnen nur ein funktionierendes Verkehrsministerium, das agiert, statt bequem zu "warnen". Nun büssen Sie dafür, dass sein Totalversagen vor Jahren die Hersteller hat davonkommen lassen. Bitte wenden Sie sich an Wissing und nicht an die AfD!
Das Ganze hat sich einmal mehr als bewusste Irreführung von Herrn Wissing herausgestellt. Die EU hat Ihre Rechtsauffassung nicht geändert. Es bleibt zu hoffen, dass der "normale" Bürger dieses Spiel von Herrn Wissing irgendwann durchschaut und nicht immer wieder in die Irre führen lässt.
Sollte doch ein Ansporn sein für die (anscheinend) so überlegene deutsche Verbrenner-Ingenieurskunst und deren hochgelobte Dieselspitzentechnologie - diesmal vielleicht auch mal ganz ohne Schummersoftware, sondern ehrlich?! Dass ein Verbrenner auf Basis seines realen Ausstoßes und eben nicht auf Basis seines theoretischen beurteilt wird, ist dabei logisch nachvollziehbar!
Man kann Grenzwerte erfinden die gar kein Fahrzeug mehr einhalten kann. Dann bleiben die Leute halt daheim, Versorgung, Pflege, Bauwirtschaft etc. brechen zusammen. Ich habe ein Kfz erstanden welches zum Zeitpunkt der Zulassung legal zu fahren war, dafür bezahle ich auch Steuern. Oder erstattet man mir das Geld zurück?
hat nicht die Partei Dieses Ministers hauptsächlich zu den entschlossen in Brüssel beigetragen ??
Mal wieder ein echter Wissing: Anstatt seine Hausaufgaben zu machen wird ein Problem erfunden und dann fröhlich drauf losgepoltert: "Die Kommission habe lediglich festgestellt, «dass die Pkw-Emissionsgrenzwerte unter normalen Einsatzbedingungen eingehalten werden müssen», ergänzte ein Sprecher. Damit sei nicht jede Fahrsituation gemeint. Auch habe die Behörde ihren Standpunkt in dieser Frage nie geändert " Aber so kann man natürlich davon ablenken dass sein eigenes Haus bisher nur geschafft hat die eigenen Sektorenziele zu verfehlen, das Verkehrsministerium an den meistbietendsten zu verscherbeln und tolle Luftschlösser (H100, E Fuels, etc.) herbeizufantasieren. Und Leute wie Herr Xantner rufen wegen solcher Lügen schon mal fast den gewaltsamen Umsturz aus...
Die EU hat sich schon dazu geäußert und es nicht so, dass genehmigte Zulassungen rückwirkend aufgehoben werden. Da hat man eher, im Hinblick auf kommende Wahlen, wieder mal einen Popanz aufgebaut der einem Stimmen bescheren soll.
Wissing lügt entweder vorsätzlich oder er kennt die Fakten nicht. Die FDP-Minister wirken allesamt überforder, allen voran Finanzminister Lindner.
Herr Grimm ignoriert die Fakten - oder er ist Opfer eines politischen Betrugs des FDP-Ministers Wissing. Die EU hat nicht die Stilllegung alter Dieselwagen geplant. Gut, dass Herr Stifter mit einem Kommentar Herrn Wissing kritisiert und Herr Grimm korrigiert. https://www.augsburger-allgemeine.de/politik/kommentar-wirbel-um-diesel-volker-wissing-das-warndreieck-der-ampel-102941456
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