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Varta: Sanierung am Montag wieder Thema - düstere Aussichten

Börse

Für Varta beginnt die letzte Runde im Sanierungspoker

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    Mit den Schritten soll eine mögliche Insolvenz von Varta nachhaltig abgewendet werden. (Archivbild)
    Mit den Schritten soll eine mögliche Insolvenz von Varta nachhaltig abgewendet werden. (Archivbild) Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa

    Im Oktober soll der Sanierungsplan für den angeschlagenen Batteriekonzern Varta beim zuständigen Sanierungsgericht eingereicht werden. An diesem Montag gibt es eine außerordentliche Hauptversammlung in Ellwangen. Dann wird der Vorstand um Konzernchef Michael Ostermann dazu informieren und Rede und Antwort stehen.

    Das Unternehmen hat die Veranstaltung als ausschließlich virtuelle Hauptversammlung ohne physische Präsenz der Aktionäre oder ihrer Bevollmächtigten angelegt. Das ist für ein Vorstandsgremium, das heftig in der Kritik steht, eine eher schonende Form der Begegnung mit den Anteilseignern. Denn rechtlich schwammig heißt es in der Satzung, dass der Versammlungsleiter das Frage- und Rederecht des Aktionärs zeitlich angemessen beschränken darf. Im Videoformat heißt das dann im Zweifelsfall: Mikrofon aus.

    Grund zur Empörung haben vor allem die Kleinaktionäre. Sie gehen bei der geplanten Sanierung nach dem Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz (StaRUG) wohl komplett leer aus. Zuletzt hatte das Unternehmen verkündet, auch eine Einigung mit den Schuldscheindarlehensgebern gefunden zu haben. Damit stehen nach Varta-Angaben fast alle von der Sanierung betroffenen Gruppen hinter dem Plan.

    Geplant ist ein Schuldenschnitt bei Varta

    Das Konzept sieht zunächst einen Schuldenschnitt und eine Verlängerung der Laufzeit bestehender Kredite bis Ende 2027 vor. Die Verbindlichkeiten sollen damit von 485 Millionen Euro auf 200 Millionen Euro sinken. Parallel dazu soll das Grundkapital der Aktiengesellschaft auf null gesetzt werden. Das bedeutet zwangsläufig das kompensationslose Ausscheiden aller Aktionäre und das Erlöschen der Börsennotierung.

    Direkt im Anschluss soll über eine Kapitalerhöhung und neue, besonders gesicherte Darlehen frisches Geld in das Unternehmen fließen. Am Ende der Operation würden eine Beteiligungsgesellschaft des bisherigen Varta-Mehrheitsaktionärs Michael Tojner und ein Porsche-Tochterunternehmen je die Hälfte der Varta-Anteile halten. Im Laufe eines Jahres könnte aber ein weiterer Investor mit bis zu 30 Millionen Euro einsteigen. Mit einem Abschluss des Verfahrens rechnet Varta bis spätestens Ende Januar, erklärte jüngst Konzern-Chef Ostermann.

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