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Uniper: Bund übernimmt als Mehrheitsaktionär 98,5 Prozent

Energiekrise

Uniper wird verstaatlicht: Bund soll Mehrheitsaktionär werden

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    Die Hauptverwaltung des Gasimporteurs Uniper in Düsseldorf.
    Die Hauptverwaltung des Gasimporteurs Uniper in Düsseldorf. Foto: Oliver Berg, dpa (Archivbild)

    Deutschlands größter Gasimporteur wird verstaatlicht, der Bund wird neuer Mehrheitsaktionär bei Uniper. Das gab der bisherige Mehrheitsaktionär Fortum am Mittwoch bekannt. Demnach werde der Bund nach dem Erwerb der

    Gas-Lieferstopp von Russland als Hintergrund

    Hintergrund des Szenarios ist der russische Gas-Lieferstopp nach Deutschland. Der Bund plant eine Kapitalerhöhung bei Uniper, welche in der Größenordnung von acht Milliarden Euro erfolgen soll. Der Preis je Aktie soll dann 1,70 Euro betragen.

    "Im Zusammenhang mit der Kapitalerhöhung beabsichtigt der Bund, alle Anteile von Fortum an Uniper zu einem Preis von 1,70 Euro je Aktie (entspricht 0,5 Milliarden Euro) zu erwerben", erklärte Fortum. Der Konzern Fortum, der selbst zu 51 Prozent dem finnischen Staat gehört, hält aktuell rund 78 Prozent an Uniper.

    Uniper spielt Hauptrolle bei Gasversorgung in Deutschland

    Uniper berichtete, dass die KfW-Bank dem Unternehmen Finanzmittel bereitstellen soll, die dem Liquiditätsbedarf entsprechen. Auch eine Kreditlinie von Fortum soll dadurch abgelöst werden. Die Maßnahmen zu einer solchen Stabilisierung stehen aber noch unter Vorbehalt. Die EU-Kommission muss diese noch genehmigen. Von Uniper sollen die Maßnahmen bei einer außerordentlichen Hauptversammlung im vierten Quartal 2022 beschlossen werden.

    Uniper war infolge des russischen Gas-Lieferstopps nach Deutschland in Schieflage geraten. Das Unternehmen sprach jüngst von täglichen Verlusten in einer Höhe von rund 100 Millionen Euro. Der Gasimporteur beliefert große Unternehmen und mehr als 100 Stadtwerke in Deutschland. Damit spielt der Konzern eine Hauptrolle bei der Erdgasversorgung in der Bundesrepublik.

    Der Bund springt immer wieder wichtigen Unternehmen finanziell zur Seite. In der Corona-Krise war das beispielsweise bei der Lufthansa, Deutschlands größter Airline, der Fall.

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