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Umfrage: Umfrage unter Unternehmen: Wie viel Wasserstoff braucht die Region?

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Umfrage unter Unternehmen: Wie viel Wasserstoff braucht die Region?

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    Wie viel Wasserstoff brauchen Unternehmen in Zukunft? Diese Werte werden derzeit in einer Umfrage erhoben.
    Wie viel Wasserstoff brauchen Unternehmen in Zukunft? Diese Werte werden derzeit in einer Umfrage erhoben. Foto: Michael Kerler

    Auf dem Weg zur Klimaneutralität soll in Zukunft grüner Wasserstoff eine große Rolle spielen. Das ist in dieser Woche unter anderem deutlich geworden, als die Bundesregierung entschied, den Bau moderner Gaskraftwerke zu fördern, die eines Tages auf umweltfreundlichen Wasserstoff umgestellt werden sollen. Auch in der Industrie könnte Wasserstoff fossiles Erdgas ersetzen. Damit der Umstieg gelingt, müssen zuerst Wasserstoff-Netze geschaffen werden. Gleiches gilt für Stromnetze, wenn Prozesse in der Industrie elektrifiziert werden. Wo und in welchem Umfang der Netzausbau zuerst vonstattengeht, dafür werden in den nächsten Monaten und Jahren die Weichen gestellt. Damit die Planer erkennen, wo der Bedarf am höchsten ist, findet in den kommenden Wochen ein entscheidender Schritt statt: Seit dem 7. Februar, noch bis zum 22. März, läuft bundesweit eine Befragung durch die großen Netzbetreiber, welche Mengen an Wasserstoff und Elektrizität die Unternehmen künftig brauchen könnten. Die Ergebnisse sind eine Basis für den Netzausbau. Es liege nun an den schwäbischen Unternehmen, ihren Bedarf klar zu benennen, damit die Region nicht vom Netzausbau abgehängt wird, sagen Experten. 

    Die Befragung nehmen die großen Netzbetreiber für Gas (FNB Gas) und Strom (Tennet, Amprion, 50 Hertz, TransnetBW) vor. Die Ergebnisse sind die Basis für die künftigen Pläne zur Entwicklung des Netzes. Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, unterstrich kürzlich die Bedeutung der Umfrage: "Für die Netzentwicklungsplanung in den Bereichen Strom sowie Gas und Wasserstoff ist eine möglichst genaue Prognose zukünftiger Entwicklungen die wichtigste Grundlage aussagekräftiger Ergebnisse", sagte er. 

    IHK Schwaben: Wasserstoffbedarf melden

    An der Industrie- und Handelskammer Schwaben rät man den Unternehmen, ihren Bedarf an Wasserstoff unbedingt anzugeben. "Wasserstoff wird in Zukunft eine Rolle spielen – in der Industrie, aber auch in der Mobilität", sagt dort die zuständige Expertin Kristin Wirth. "Die Bedarfsmeldungen entscheiden darüber, wo künftig die Wasserstoff-Infrastruktur dafür zuerst entsteht", sagt sie. Unternehmen, die bisher Erdgas einsetzen, sollten deshalb prüfen, ob sie in Zukunft auf Wasserstoff angewiesen sein könnten. 

    "In einem ersten Schritt geht es vor allem um Unternehmen mit großen Verbräuchen, am Ende aber um alle Unternehmen", sagt Wirth. Betroffen sind zum Beispiel Betriebe, die ihre Produktion nicht einfach elektrifizieren können, etwa aus Glas-, Keramik- und metallverarbeitenden Industrien, aber auch Hersteller von Lebensmitteln und Verpackungen. 

    Schwaben ist Standort für Wasserstoff-Technologie

    Für Schwaben könnte die Umfrage besondere Bedeutung haben, schließlich tangiert der letzte Entwurf für ein Wasserstoff-Kernnetz aus dem November 2023 zwar die Region. Die Gas-Pipeline durchquert die Landkreise Günzburg und den Norden des Kreises Augsburg, ein Teil der Strecke soll umgerüstet, ein Teil neu gebaut werden. Zentral scheint Schwaben aber nicht angebunden zu sein. Ausgerichtet ist das Wasserstoff-Kernnetz dem Entwurf zufolge stattdessen auf die Bedarfszentren der Chemieindustrie in Burghausen und Ingolstadt sowie den Großraum München. 

    Dabei sei das Thema Wasserstoff für Schwaben heute schon relevant: "Wir sind ein Technologiestandort, in dem auch Anbieter von Wasserstoff-Technologie ihren Sitz haben", erklärt Wirth. In Augsburg sitzt der Elektrolyseur-Hersteller H-Tec Systems, in Gersthofen der Wasserstoff-Lkw-Hersteller Quantron

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