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Umfrage: Hohe Energiepreise belasten zwei Drittel der Haushalte

Umfrage

Hohe Energiepreise belasten zwei Drittel der Haushalte

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    Noch immer teurer als vor der Krise: Erdgas
    Noch immer teurer als vor der Krise: Erdgas Foto: Patrick Pleul, dpa

    Der neuen Strom- und Gasrechnung blicken die meisten Menschen in Deutschland mit keinem guten Gefühl entgegen. Rund 78 Prozent der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger machen sich angesichts der Entwicklung der Energiepreise Sorgen. Sie gaben in einer Umfrage im Auftrag des Verbraucherportals Verivox an, dass ihr Haushaltsbudget durch die hohen Heizkosten belastet wird. Dies seien nochmals drei Prozentpunkte mehr als im März 2022, kurz nach Ausbruch des Ukraine-Krieges. "Für 37 Prozent der Befragten ist die Belastung aktuell so stark, dass sie Geld an anderer Stelle einsparen müssen", berichtet das Portal. 

    Als Reaktion auf die hohen Preise versuchen 60 Prozent, Strom zu sparen. Über die Hälfte – 53 Prozent – hat zudem weniger geheizt. Interessanterweise ist die ältere Generation stärker zum Energiesparen bereit als die jüngere Generation, von der die Klimabewegung Fridays for Future ausging. Während rund 70 Prozent der Befragten über 60 Jahren versuchen, ihre Rechnung durch Energiesparen zu senken, waren es bei den 18- bis 29-Jährigen nur 52 Prozent. 

    Check 24: Heizbedarf 2023/24 so niedrig wie seit zehn Jahren nicht

    Den Bürgern kommt entgegen, dass der Winter 2023/24 sehr mild war und damit weniger Energie als in früheren Jahren zum Heizen aufgewendet werden musste. "Der Heizbedarf war in der aktuellen Heizperiode von September 2023 bis April 2024 so niedrig wie seit über zehn Jahren nicht", berichtet das Portal Check24. "Ein Vergleich des Heizbedarfs seit 2011 zeigt, dass aufgrund der milden Temperaturen über den gesamten Winter noch nie so wenig Energie zum Heizen des Eigenheimes aufgebracht werden musste wie in der aktuellen Heizsaison." Das Portal hat für die Berechnungen Daten des Deutschen Wetterdienstes genutzt. 

    Die Energiepreise haben seit dem Höhepunkt der Energiekrise nachgegeben. Allerdings liegen die Kosten immer noch deutlich über dem Niveau vor dem Ausbruch des Ukraine-Krieges. Besonders deutlich wird dies bei Gas: "Durchschnittlich kostet eine Kilowattstunde Gas für Haushalte aktuell rund 11 Cent pro Kilowattstunde, im April 2021 waren es noch 6 Cent – das ist ein Anstieg von rund 83 Prozent in drei Jahren", teilte Verivox-Energieexperte Thorsten Storck mit. Die Energiepreisbremsen sind ausgelaufen, seit April 2024 gilt für Gas wieder der volle Mehrwertsteuersatz

    Strom und Gas weiterhin teurer als vor der Energiekrise

    Auch die Strompreise gaben zuletzt nach. "Dennoch liegen sie deutlich höher als vor der Energiekrise", sagt Storck. "Im April 2021 lag der durchschnittliche Preis pro Kilowattstunde noch bei rund 29 Cent, aktuell sind es rund 35 Cent. Das entspricht einer Preissteigerung von 21 Prozent in drei Jahren."

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