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Ukraine-Krise: Wirtschaftssanktionen treffen auch heimische Unternehmen

Ukraine-Krise

Wirtschaftssanktionen treffen auch heimische Unternehmen

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    Beim weltweit größten Hersteller von Einkaufswagen, der Firma Wanzl in Leipheim (bei Günzburg), geht man von Umsatzrückgängen im Exportgeschäft aus. „Wir werden die Auswirkungen der Krise zu spüren bekommen, wenn auch nicht in bedrohlichem Maße“, sagte Unternehmenschef Gottfried Wanzl.
    Beim weltweit größten Hersteller von Einkaufswagen, der Firma Wanzl in Leipheim (bei Günzburg), geht man von Umsatzrückgängen im Exportgeschäft aus. „Wir werden die Auswirkungen der Krise zu spüren bekommen, wenn auch nicht in bedrohlichem Maße“, sagte Unternehmenschef Gottfried Wanzl. Foto: Brigitta Ernst

    Die beschlossenen Sanktionen gegen RusslandRussland könnten die heimische Wirtschaft stark beeinflussen, sagte der Geschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw), Bertram Brossardt, gegenüber unserer Zeitung. Die Nervosität nehme zu.

    Automobil- und Maschinenbaubranche verzeichnet Auftragsrückgang

    Seine Bedenken stützt Brossardt vor allem auf das in den vergangenen Jahren noch deutlich gestiegene Handelsvolumen mit Russland: Waren im Wert von 4,4 Milliarden Euro exportierten bayerische Unternehmen im Jahr 2013 in den Osten. Das waren immerhin rund 14 Prozent mehr als im Vorjahr. Vor allem die bayerische Automobil- und Maschinenbaubranche sei betroffen. Hier müssten bereits Auftragsrückgänge verbucht werden. Betroffen ist zum Beispiel der Fahrzeug- und Maschinenkonzern MAN. Das Unternehmen meldete im zweiten Quartal aus Russland 20 bis 25 Prozent weniger Aufträge.

    IHK: Unsicherheit wächst

    „Mit den jetzt beschlossenen Sanktionen gegen Russland wächst die Unsicherheit vor allem bei den Zulieferern der Automobilbranche“, sagte auch Axel Sir, der Leiter des Geschäftsfelds International der IHK Schwaben. Verbreitet unter den regionalen Unternehmern sei vor allem die Sorge vor Gegenmaßnahmen Russlands als mögliche Antwort auf die Sanktionen. Sir: „Das könnte eine Negativspirale in Gang setzen mit hohen wirtschaftlichen Verlusten auf beiden Seiten.“

    Bei MAN Diesel & Turbo in Augsburg sieht man die Lage entspannter. Die MAN-Tochter unterhält anders als der Mutterkonzern keine Produktionsstandorte in Russland. „Die Geschäftsbeziehungen zu Russland tragen nur im niedrigen einstelligen Prozentbereich zum Gesamtumsatz bei“, sagte Pressesprecher Jan Dietrich Müller.

    Ähnliches berichten auch andere Unternehmer in der Region. Zwar machen etwa 350 Betriebe aus Schwaben Geschäfte mit Russland; wirklich bedeutsam aber ist der Markt nur für wenige. Der Allgäuer Käsehersteller Hochland etwa erwirtschaftet aktuell in zwei Werken in Russland rund 15 Prozent seines Gesamtumsatzes. „Derzeit spüren wir aber keine Auswirkungen des Ukraine-Konflikts auf unser Geschäft“, sagte Pressesprecherin Petra Berners.

    Firma Wanzl rechnet mit ersten Einbußen

    Beim weltweit größten Hersteller von Einkaufswagen, der Firma Wanzl in Leipheim (bei Günzburg), geht man von Umsatzrückgängen im Exportgeschäft aus. „Wir werden die Auswirkungen der Krise zu spüren bekommen, wenn auch nicht in bedrohlichem Maße“, sagte Unternehmenschef Gottfried

    Nach US-Berichten verstärkte Russland in den vergangenen Tagen seine Truppenpräsenz an der ukrainischen Grenze deutlich. Währenddessen bereiteten sich die Bewohner von Donezk auf die Rückeroberung ihrer Stadt durch Regierungstruppen vor.

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