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Übernahme von Vion-Geschäft: Tönnies kauft Schlachthof Buchloe

Fleischmarkt

Tönnies kauft Schlachthof in Buchloe und will Deutschlands größter Rinderschlachter werden

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    Der Vion-Schlachthof in Buchloe ist der größte Rinderschlacht- und -zerlegungsbetrieb in Schwaben. Er gehört seit 2002 zum niederländisch-deutschen Konzern.
    Der Vion-Schlachthof in Buchloe ist der größte Rinderschlacht- und -zerlegungsbetrieb in Schwaben. Er gehört seit 2002 zum niederländisch-deutschen Konzern. Foto: Vion (Archivbild)

    Der Schlachthof-Riese Tönnies will weiter wachsen. Wie am Donnerstag bekannt wurde, plant Deutschlands größter Schweine-Schlachter, die Rindfleisch-Aktivitäten seines Rivalen Vion zu übernehmen. Tönnies könnte damit auch zum größten Rinder-Schlachter der Republik aufsteigen. Der deutsch-niederländische Fleischkonzern Vion steckt schon länger in der Krise und hatte Anfang des Jahres angekündigt, seine Strategie zu überprüfen. Im Juni kam dann die Mitteilung, man wolle sich komplett aus dem deutschen Markt zurückziehen und sich auf das Geschäft in den Benelux-Staaten konzentrieren.

    Der deutsche Fleischmarkt ist hart umkämpft. Denn der Appetit auf Fleisch geht den Deutschen scheinbar immer mehr verloren. Im vergangenen Jahr hat jeder Bundesbürger laut den Zahlen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Durchschnitt 51,6 Kilogramm gegessen. Das waren zwölf Prozent weniger als noch im Jahr 2019 (58,5 Kilogramm pro Kopf). Parallel dazu sinkt auch die Fleischproduktion - und der Druck auf die Unternehmen steigt.

    Übernahme durch Tönnies: Der Schlachthof in Buchloe käme in neue Hände

    Davon sind auch Branchengrößen nicht gefeit. Am Donnerstag hat Vion bekannt gegeben, eine Grundsatzvereinbarung mit der Tönnies Unternehmensgruppe unterzeichnet zu haben. Das Geschäft muss noch von den Kartellwächtern freigegeben werden. 2025 könnte die Transaktion abgeschlossen sein. Tönnies würde damit auch alle Rindfleischaktivitäten von Vion in Buchloe, Crailsheim (einschließlich Schwein) und Waldkraiburg übernehmen. Ebenso würde die Übernahme den Zerlegestandort in Hilden, die Häuteverarbeitungsbetriebe von BestHides in Memmingen und Eching-Weixerau sowie den Großteil der deutschen Support-Aktivitäten von Vion umfassen.

    „Die süddeutschen Rindfleischbetriebe sind für ihre qualitativ hochwertigen Produkte bekannt, die sowohl im Inland als auch international stark nachgefragt sind. Die Übernahme durch die Tönnies Unternehmensgruppe stellt sicher, dass diese wichtigen Geschäftsbereiche weiterhin erfolgreich betrieben und ausgebaut werden, während die bestehenden Lieferketten und Kundenbeziehungen erhalten bleiben“, heißt es in der Mitteilung von Vion zu der Transaktion.

    Bereits zuvor hatte Vion seine Standorte in Landshut und Vilshofen verkauft. In Buchloe betreibt das Unternehmen den größten Rinder-Schlachthof in der Region. 270 Menschen arbeiten dort in der Produktion, 100 weitere im Verwaltungsbereich und in übergeordneten Bereichen, da von Buchloe aus auch der komplette Geschäftsbereich Rindfleisch geführt wird.

    Tönnies ist im Allgäu kein Unbekannter

    „Wir haben uns verpflichtet, die besten Partner für eine erfolgreiche Weiterentwicklung unserer Standorte zu finden und gleichzeitig unsere Investitionen in die verbleibenden Geschäftsbereiche zu erhöhen. Mit diesem Deal machen wir einen weiteren Schritt, diese Versprechen einzulösen. Wir sind überzeugt, dass die Tönnies Unternehmensgruppe die nötige Unterstützung und den Fokus bieten wird, die weiteres Wachstum und Erfolg sicherstellen“, wird Vion-Chef Ronald Lotgerink in der Mitteilung des Unternehmens zitiert.

    Im Allgäu löst die Ankündigung ein positives Echo aus. Andreas Schmid, Landwirt und Obmann des Bauernverbands im Ostallgäu, betont die Qualität des Standorts Buchloe: „Der Schlachthof liegt sehr verkehrsgünstig und ist gut ausgelastet. Es ist nicht überraschend, dass sich ein Käufer gefunden hat.“ Tönnies ist in der Region kein Unbekannter. Das Unternehmen betreibt bereits einen Rinderschlachthof in Kempten. Dort laufe die Zusammenarbeit gut.

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