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Wärmepumpe, Klimagerät und Co.: Bosch meldet Milliarden-Deal in Gebäudetechnik

Wärmepumpe, Klimagerät und Co.

Bosch meldet Milliarden-Deal in Gebäudetechnik

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    Bosch will für mehr als sieben Milliarden Euro das Heiz- und Klimatechnik-Geschäft von Johnson Controls übernehmen. (Archivbild)
    Bosch will für mehr als sieben Milliarden Euro das Heiz- und Klimatechnik-Geschäft von Johnson Controls übernehmen. (Archivbild) Foto: Marijan Murat/dpa

    Bosch geht in die Vollen: Im Geschäft mit Wärmepumpen und Klimageräten will sich der Technologiekonzern weltweit besser aufstellen - und nimmt dafür Milliarden in die Hand. Wie die Unternehmensgruppe aus Gerlingen bei Stuttgart mitteilte, ist geplant, das Heizungs-, Lüftungs- und Klimalösungsgeschäft für Wohn- und kleine Gewerbegebäude vom irischen Gebäudetechnik-Konzern Johnson Controls zu übernehmen.

    Größte Transaktion in Bosch-Geschichte

    Außerdem will Bosch im Zuge der Übernahme ein Gemeinschaftsunternehmen von Johnson Controls und dem japanischen Industriekonzern Hitachi erwerben. Der Kaufpreis beträgt insgesamt acht Milliarden US-Dollar, also rund 7,4 Milliarden Euro. «Wir können diese Transaktionen komplett aus eigener Kraft finanzieren», sagte Bosch-Chef Stefan Hartung.

    Die Gesellschafter und der Aufsichtsrat von Bosch haben der Transaktion zugestimmt, hieß es weiter. Die beteiligten Parteien unterzeichneten demzufolge verbindliche Vereinbarungen zu den Akquisitionen. Die Übernahme soll voraussichtlich in zwölf Monaten erfolgen - vorausgesetzt, die Behörden stimmen dem Deal zu.

    Bei dem Zukauf handelt es sich Hartung zufolge um die größte Transaktion in der fast 140-jährigen Unternehmensgeschichte. Zum Vergleich: Den nächstkleineren Zukauf tätigte Bosch nach eigenen Angaben vor knapp zehn Jahren. Damals übernahm der Konzern die Hälfte des Hausgeräteherstellers BSH von Siemens und wurde so zum alleinigen Eigentümer des Unternehmens. Der Kaufpreis betrug damals drei Milliarden Euro.

    Zukauf stärkt Marktposition in den USA und Asien

    Die Geschäfte, die Bosch nun kaufen will, erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von rund vier Milliarden Euro. Rund 12.000 Menschen waren dort beschäftigt. Die Transaktion umfasst 16 Produktionsstätten und 12 Entwicklungsstandorte in mehr als 30 Ländern. Rund 90 Prozent des Umsatzes wurden in den USA und Asien erzielt. Mit dem Zukauf stärke man die Präsenz in diesen Regionen, sagte Hartung.

    «So eröffnen wir uns weitere Wachstumschancen und stellen das gesamte Unternehmen noch robuster auf», sagte Hartung. Der Manager hatte bereits in den vergangenen Wochen mehrfach angedeutet, Bosch mit strategischen Zukäufen stärken zu wollen.

    Bosch sieht Wachstumschancen

    Bosch rechnet im Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungsmarkt mit viel Potenzial für Wachstum: Das Unternehmen geht davon aus, dass der weltweite Markt für Produkte in dem Bereich bis 2030 um 40 Prozent wachsen wird. Die Treiber dafür seien der technologische Fortschritt, der Kampf gegen den Klimawandel und neue gesetzliche Vorgaben.

    Bosch sieht sich dafür aufgestellt: Das Ziel sei, den wachsenden Markt in der Energie- und Gebäudetechnik aktiv mitzugestalten und eine globale Spitzenposition einzunehmen. Bislang ist Bosch mit seiner Tochter Bosch Home Comfort Group - zu der auch Marken wie Buderus gehören - insbesondere im Heizungsmarkt in Europa vertreten. Durch die den Kauf verstärke man vor allem den Bereich Klimatisierung. Außerdem könne der Konzern das Geschäft mit Wärmepumpen nun global ausbauen und so bessere Kostenvorteile erzielen.

    Integriert werden soll das neue Geschäft in die Tochter, die bis 2023 Bosch Thermotechnik hieß. Die Home Comfort Group mit Verwaltungssitz in Wetzlar erwirtschaftete vergangenes Jahr mit 14.600 Beschäftigten einen Umsatz von rund fünf Milliarden Euro. Das war rund ein Zwanzigstel des Konzernumsatzes von gut 91,6 Milliarden Euro. Umsatz und Mitarbeiterzahl des Tochterunternehmens würden sich nach Abschluss des Kaufs fast verdoppeln.

    Bosch zurückhaltend bei Jahreszielen

    Bosch ist als weltweit größter Autozulieferer bekannt, verkauft aber unter anderem auch Haushaltsgeräte, Elektrowerkzeuge und Wärmepumpen. Die breite Aufstellung - sonst ein Vorteil des Konzerns - wurde ihm zuletzt aber zum Nachteil. Denn aktuell hat Bosch in fast allen Sparten mit Gegenwind zu kämpfen.

    Der Wandel zu E-Motor und Brennstoffzelle verläuft nicht so schnell wie erwartet. Bis sich die Milliardeninvestitionen in die Transformation auszahlen, dürfte daher noch einige Zeit vergehen. Die maue Weltkonjunktur trifft auch viele Kundinnen und Kunden. Sie halten sich beim Kauf von Geräten wie Akkuschraubern, Waschmaschinen und Kühlschränken zurück.

    Um die Wettbewerbsfähigkeit nicht zu gefährden, spart Bosch daher aktuell Kosten und priorisiert Investitionen. Auch beim Personal. Zuletzt stand konzernweit ein Abbau von mehreren Tausend Stellen im Raum. Bei den Jahreszielen hält sich der Traditionskonzern daher ebenfalls zurück. Angepeilt wird ein Umsatzwachstum von fünf bis sieben Prozent.

    Bosch-Chef Stefan Hartung: «Wir können diese Transaktionen komplett aus eigener Kraft finanzieren». (Archivbild)
    Bosch-Chef Stefan Hartung: «Wir können diese Transaktionen komplett aus eigener Kraft finanzieren». (Archivbild) Foto: Bernd Weißbrod/dpa
    Das zugekaufte Geschäft soll in die Bosch Home Comfort Group integriert werden. (Archivbild)
    Das zugekaufte Geschäft soll in die Bosch Home Comfort Group integriert werden. (Archivbild) Foto: Bernd Weißbrod/dpa
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