Wir wissen natürlich, dass das Tempo eigentlich Papiertaschentuch heißt und der Tesafilm zur Produktfamilie der Klebestreifen gehört. Aber fällt Ihnen spontan ein anderes Wort für Tupperbox ein? „Luft -und wasserdichtes Frischhaltebehältnis aus Plastik mit wiederverschließbarem Deckel“ ist einfach zu lang. Macht aber nichts, weil Tupper ohnehin fast jeder kennt. Es ist eine der wenigen Marken, die zum Inbegriff für ein Produkt geworden sind.
Vor über 70 Jahren hatte sich Earl Silas Tupper seine „Wunderschüssel“ patentieren lassen. Obwohl der Mann in Berlin geboren wurde, wird der von ihm erfundene Klassiker übrigens ganz offiziell „Tapperwähr“ ausgesprochen. Denn es handelt sich um das Berlin im US-Bundesstaat New Hampshire. Aber wir schweifen ab. Und es ist ja auch völlig egal, weil die Tupperware ohnehin die halbe Welt erobert hat. Vor allem dank eine genialen Verkaufsstrategie.
Auf der Tupperparty wurden Kunden zu Verkäufern
Schon früh setzte das Unternehmen auf Tupperpartys, auf denen sich Kundinnen und Kunden im heimischen Wohnzimmer, flankiert von Eierlikör (früher) und Prosecco (später), gegenseitig davon überzeugen sollten, dass auch die 23. Box zwingend in jeden Haushalt gehört. Das Geschäftsmodell erwies sich als äußerst haltbar, selbst wenn die meisten „eingetupperten“ Reste vom Abendessen in Wahrheit ganz hinten im Kühlschrank zwischengelagert, vergessen, wiedergefunden und am Ende doch entsorgt werden.
Doch Tupper verlor den Anschluss im Online-Geschäft und steckt nun in finanziellen Schwierigkeiten. Der Börsenkurs stürzte dramatisch ab, es droht die Pleite. Auch der größte Erfolg lässt sich eben nicht ewig konservieren.