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Trotz Preisexplosion bei Hotels: Deutsche strömten zu Olympia nach Paris

Olympische Spiele

Gute Werbung, maue Geschäfte: Was die Spiele Paris gebracht haben

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    Die Stadt Paris zieht eine positive Bilanz ihres olympischen Jahres.
    Die Stadt Paris zieht eine positive Bilanz ihres olympischen Jahres. Foto: Michael Kappeler, dpa

    Mehr als vier Monate nach Beginn der Sommerspiele, auf die Ende August die Paralympics folgten, fällt die Bilanz des städtischen Tourismusamts positiv aus. 11,2 Millionen Besucher wurden während der zwei Olympia-Wochen gezählt, geringfügig weniger als gedacht. Von ihnen kamen 5,2 Millionen Menschen aus dem Großraum Paris. Das sei normal, sagte Corinne Menegaux, Chefin des Pariser Tourismusbüros, im Gespräch mit unserer Redaktion. Nur 15 Prozent der Besucher stammten aus dem Ausland, und zwar mehrheitlich aus USA, Deutschland und Großbritannien. Bei deutschen Touristen verzeichnete Paris in den zwei olympischen Wochen ein Plus von 36 Prozent.

    Die Menschen strömten deutlich weniger in Museen und andere kulturelle Sehenswürdigkeiten als üblich. Zwischen Anfang Juli und Mitte August verzeichnete der Louvre ein Minus von 22 Prozent, das Musée d’Orsay hatte 29 Prozent weniger Gäste und zum Schloss von Versailles kamen ein Viertel weniger Menschen als sonst zu dieser Zeit.

    Olympia in Paris: Die Erfahrungen der Gastronomen waren sehr gemischt

    „Die Touristen kauften überwiegend die olympischen Produkte und anstatt ins Restaurant zu gehen, aßen viele lieber ein Sandwich im Stehen, um keinen Wettbewerb zu verpassen“, so Menegaux. Deshalb seien die Erfahrungen der Gastronomen in der Hauptstadt sehr gemischt. Zufrieden waren vor allem die Cafés, Gaststätten und Bars in der Nähe der Sportstätten, gerade auch im Norden von Paris.

    Die Hotels waren im Schnitt lediglich zu 84 Prozent und die möblierten Ferienwohnungen nur zu 64 Prozent belegt, auch da der für Paris wichtige Geschäftstourismus im Sommer stets zum Erliegen kommt. Die Hotelpreise wurden dagegen im Schnitt um 100 Prozent erhöht, so Menegaux – das sei „klassisch“ bei Olympischen Spielen.

    Die Party-Zonen bei den Olympischen Spielen in Paris waren meist ausgebucht

    Insgesamt sei es geglückt, aus der Sportveranstaltung einen wichtigen „Hebel für ein positives Bild von Paris“ zu machen. Bis in den Herbst hinein waren die Auswirkungen erkennbar, mit einem Besucherplus von rund sechs Prozent. Gewonnen hätten vor allem die nördliche Vorstadt Saint-Denis, wo sich das Olympische und Paralympische Dorf, eine neue Sportarena, ein Olympisches Schwimmzentrum und das Fußballstadion Stade de France befinden, sowie der Parc de la Villette im Nordosten.

    Dort wurden in einer riesigen Fan-Zone Wettbewerbe übertragen, der Party-Bereich war meist ausgebucht. „Die Olympischen Spiele brachten ein Bewusstsein und ein gestiegenes Interesse für die angrenzenden Gebiete, das müssen wir nutzen“, so Menegaux. In Saint-Denis entstehe bis 2028 ein Museum, das der Street-Art und dem Hip-Hop gewidmet sei.

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