Ein Stück weit Magie umgibt immer noch das Wort 3-D. Die Filme "Oben" oder "Avatar" lockten zwar viele Zuschauer vor die Kinoleinwand, in häuslichen Gefilden ist die Technik allerdigs noch rar gesät. Der Sony Bravia Full-HD 3-D-LCD-Fernsehers KDL-52LX905AEP soll nun im Test seine Alltagstauglichkeit für das Wohnzimmer beweisen. Wie die Typenbezeichnung schon verrät, handelt es sich bei dem Testgerät um einen 52 Zoll (132 cm Bildschirmdiagonale) großen 3-D-Fernseher mit 200 Hertz Motionflow. Der 3-D-Effekt wird durch eine aktive Shutterbrille (Blendenbrille) erzeugt, die in einem für die menschliche Sehkraft nicht wahrnehmbaren Tempo abwechselnd ein Auge verdunkelt. Dadurch entsteht der stereoskopische 3-D-Effekt, der die Bilder aus dem Fernseher fahren lässt.
Schon HD ist ein Erlebnis
Die Größe von 52 Zoll ist imposant, in einem mit reichlich Platz ausgestatteten Wohnzimmer jedoch nach kurzer Zeit sehr angenehm. Besonders in Highdefinition entsteht so ein erstklassiges Fernsehgefühl. Die Fußball-Bundesliga oder die Champions League über Sky HD ist ein Hochgenuss und nicht mit einem durchschnittlichen Fernsehgerät zu vergleichen. Auch der 3-D-Promotionsender des Pay-TV-Anbieters, in dem kurze Trailer verschiedenster Themengebiete präsentiert werden, zeigt schon in beeindruckender Weise, welches Potenzial in dem Sony 3-D-Gerät steckt. Besonders Sendungen mit langsamen räumlichen Bildern (Weltraum, Wüste etc.) versprechen ein atemberaubendes Seherlebnis. Bei Sportereignissen wie Fußball oder Golf muss sich der Betrachter allerdings auf störendes Flackern und Nachziehen - besonders bei langen Bällen und schnellen Bewegungen - einstellen.
Wohler scheint sich da der 3-D-Fernseher im Zusammenspiel mit der hauseigenen Playstation 3 zu fühlen. Vor Kurzem spendierte der Hersteller der Konsole die 3-D-Fähigkeit. Sowohl Blu-ray-Filme als auch neue Spiele sind seitdem auf der Konsole im Raum zu bewundern. Als Testobjekt diente der Animationsfilm "Monster House". Besonders am Anfang, als das kleine Mädchen mit ihrem Dreirad durch das Herbstlaub fährt, ist der 3-D-Effekt überragend. Durch die stereoskopische Darstellung baut der TV für das menschliche Auge so geschickt die Illusion aus dem Fernseher fliegender Blätter auf - ein Wow ist unvermeidlich. Auch Spiele wie Gran Turismo 5, das zum ersten Mal auf der Gamescom 2010 in 3-D getestet werden konnte, oder der Ego-Shooter Killzone 3 versprechen, ein grandioses Erlebnis im Raum zu werden.
Der Technik nach ist das Gerät noch etwas voraus
Einige große Probleme gibt es dennoch: Zum einen ist der Tragekomfort der Shutterbrillen auf Dauer nicht zumutbar. Schon nach einer Spieldauer von einer Stunde nerven die schweren Brillen. Zudem ist es nicht möglich, den Kopf auch nur zur Seite zu neigen, ohne den 3-D-Effekt zu verlieren. Ein Fußballspiel in großer Runde - unmöglich. Denn die zwingend notwendige Spezialbrille schlägt mit rund 100 Euro zu Buche.
Auch insgesamt dürfte der 3-D-Genuss für die breite Masse noch zu teuer sein. Für das Testmodell von Sony müssen rund 3599 Euro (unverb. Preis des Herstellers) vom Sparbuch geholt werden. Wie schon bei der Umstellung von Röhrenfernsehern auf Flachbildschirme heißt also die Devise: Warten. Von