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Traditionsbrauerei aus Bayern insolvent - stehen beliebte Getränke vor dem Aus?

Insolvenz

Traditionsbrauerei aus Bayern rutscht in Insolvenz - stehen beliebte Getränke vor dem Aus?

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    Eine Traditionsbrauerei aus Bayern musste Insolvenz anmelden.
    Eine Traditionsbrauerei aus Bayern musste Insolvenz anmelden. Foto: Christian Charisius, dpa (Symbolbild)

    Die Pleitewelle greift um sich und zieht zahlreiche Unternehmen in die Insolvenz. Mit FTI-Touristik, Galeria Karstadt Kaufhof, Esprit und Co. sind auch große Unternehmen in die wirtschaftliche Schieflage geraten.

    Nun hat es eine Traditionsbrauerei aus Bayern getroffen, die seit über 450 Jahren existiert. Die Gesellschaftsbrauerei Viechtach GmbH mit Sitz in Viechtach östlich von Regensburg ist insolvent. 

    Einem Bericht der PNP zufolge wurden die Angestellten in der vergangenen Woche über die Lage informiert, am Donnerstag (20. Juni) bestellte das Amtsgericht Deggendorf dann eine vorläufige Insolvenzverwaltung ein. Der Rechtsanwalt Markus Stoppelkamp aus Deggendorf soll sich jetzt um die Finanzen der wirtschaftlich angeschlagenen Brauerei kümmern. Ursprünglich war ein Geldgeber gefunden worden, doch der sprang trotz schriftlicher Finanzierungsvereinbarung ab. 

    Geschäftsführer gibt sich trotz Insolvenz zuversichtlich

    Viechtach blickt auf eine jahrhundertelange Geschichte zurück. Die Brauerei wurde im Jahr 1553 gegründet und braut seitdem Bier. Heute ist sie bekannt für ihr "Viechtacher Märzen", "Viechtacher helles Vollbier" und "Hefe Weizen". Außerdem gehören alkoholfreie Produkte wie Fruchtsäfte und Wasser zum Sortiment.

    Doch was wird nun aus den beliebten Getränken von Viechtach? Der Miteigentümer und Geschäftsführer Markus Grüsser gab sich laut der PNP zuversichtlich. Der Betrieb soll trotz der Insolvenz weiterlaufen. Das Unternehmen erhofft sich offenbar, durch Feste in der Region, wie das in zwei Wochen startende Viechtacher Bürgerfest, sein Geschäft ankurbeln zu können. Die Bierversorgung sei gesichert, so Grüsser. Indes ist Viechtach auf der Suche nach Geldgebern, wie die PNP berichtet.

    Zahl der insolventen Großunternehmen stark gestiegen

    Die Traditionsbrauerei ist längst nicht das einzige große Unternehmen, das mit einer Insolvenz zu kämpfen hat. Neulich ging der Online- und Kataloghändler Weltbild insolvent, ein bekannter Online-Partyhändler ist ebenfalls insolvent und auch die Modemarke Scotch & Soda hat Insolvenz beantragt.

    Erst am Montag gab die Wirtschaftsauskunftei Creditreform einen drastischen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen (11.000) bekannt. Mit einem Anstieg um fast 30 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum war die Zahl so hoch wie seit fast zehn Jahren nicht mehr. Demnach nahmen auch die Insolvenzen mittlerer sowie großer Unternehmen deutlich zu. 

    "Die Unternehmen kämpfen im ersten Halbjahr 2024 weiter gegen die Auswirkungen der Rezession in 2023, anhaltende Krisen und die kraftlose konjunkturelle Entwicklung in diesem Jahr", erklärte Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung in der veröffentlichten Meldung.

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