Es gibt Katzen, die Trockenfutter lieben und Nassfutter nicht einmal anschauen, und solche, bei denen es genau umgekehrt ist. Es gibt Katzen, die sich für viele Geschmacksrichtungen begeistern können, und solche, die ausschließlich „Rind plus Huhn mit Käse“ speisen. Geschmäcker und Gewohnheiten von Katzen (und ihren Besitzern) sind vielfältig, das unüberschaubare Angebot im Handel ist ein Beweis dafür.
Warum viele Katzen zu dick sind und warum das ein Problem ist
Dabei muss Futter grundsätzlich nicht viel können. Es soll ausgewogen den Ernährungsbedarf des Tieres decken – und schmecken. Aber nicht nur das Was spielt für die Katze eine wichtige Rolle, sondern auch die Frage, wie die Fütterung abläuft. Oft meinen es Katzenfreunde etwas zu gut mit ihrem Liebling. Übergewicht ist aktuell das häufigste Fütterungsproblem. Zur Orientierung: Eine 4 kg schwere ausgewachsene, kastrierte Katze (Kater sind mitgemeint), benötigt bei Wohnungshaltung am Tag im Schnitt etwa 180 kcal. Das entspricht Pi mal Daumen 50 Gramm eines Standard-Trockenfutters oder 200 g Nassfutter. Freigänger haben einen höheren Bedarf von rund 250 kcal und benötigen etwa 65 Gramm Trocken- beziehungsweise 280 Gramm Nassfutter.
So finden Sie für Ihre Katze das richtige Futter
Neben der Ernährungsphysiologie gibt es einen weiteren Aspekt bei der Fütterung, der für die Fresslust und die Gesundheit des Tieres bedeutsam ist. Die Rede ist vom natürlichen Verhalten, aus dem sich spezielle Bedürfnisse ableiten lassen. Der Tagesablauf einer Katze setzt sich im wiederkehrenden Ablauf aus unterschiedlichen Tätigkeiten zusammen: schlafen, jagen, spielen, fressen, sich putzen, Streicheleinheiten genießen. Daraus ergibt sich, dass Katzen viele kleine Mahlzeiten am Tag zu sich nehmen. Man sagt, sie „snacken“ eher, schlagen sich aber nie den Bauch richtig voll. Ganz anders als Hunde, die am liebsten einmal täglich eine große Portion verdrücken.
Die aktuelle Empfehlung für Katzen lautet: Das Futter sollte zumindest auf vier Mahlzeiten aufgeteilt werden. Selbst bei voller Berufstätigkeit lohnt es sich, die erste, kleine Portion gleich nach dem Aufstehen zu geben und vor Verlassen des Hauses Nummer zwei zu servieren. Abends können die Mahlzeiten auf die Zeit nach der Rückkehr und die Zeit vorm Schlafgehen aufgeteilt werden. Wenn es sich zeitlich einrichten lässt, ist es den Katzen noch lieber, wenn sie morgens, mittags, nachmittags und abends jeweils den entsprechenden Anteil ihrer Tagesportion bekommen. Damit wird das Futter für sie interessanter. Inzwischen gibt es sogar Futternäpfe mit Deckel zu kaufen, die sich erst zu einer bestimmten, über eine Zeitschaltuhr geregelten Zeit öffnen. Klingt verrückt, kann aber bei mäkeligen Katzen durchaus sinnvoll sein.
Selbst der Napf hat einen Einfluss aufs Fressverhalten
Lässt Ihre Katze immer wieder Reste vom Futter übrig? Dann versuchen Sie es auch ruhig einmal mit einem anderen Napf. Wir wissen heute: Sogar das Material des Napfes hat einen Einfluss darauf, ob die Katze gut und gern frisst.
Und das Wasser? Vielleicht ist Ihnen auch schon aufgefallen, dass Katzen gern aus Wasserhähnen, Gießkannen oder Vasen trinken. Genau das kann man ausnutzen und Wasser an verschiedenen Orten und in unterschiedlichen Gefäßen anbieten. Katzen, die ausschließlich Trockenfutter bekommen, müssen mehr trinken.
Probieren Sie es aus. Selbst kleine Anpassungen können bei Katzen verblüffende Auswirkungen haben, und oft werden die Tiere durch kleine, häufige Futterrationen viel zufriedener.
Zur Person: Tanja Warter ist Tierärztin und verknüpft seit Jahren die Leidenschaft für die Tiermedizin mit dem Spaß am Schreiben.
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