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Tesla: Elon Musk kommt mit Tesla an der Börse in steiniges Terrain

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Elon Musk kommt mit Tesla an der Börse in steiniges Terrain

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    Im Frühjahr 2022 war die Welt noch in Ordnung: Bundeskanzler Olaf Scholz und Tesla-Chef Elon Musk bei der Eröffnung der Tesla-Fabrik Berlin Brandenburg.
    Im Frühjahr 2022 war die Welt noch in Ordnung: Bundeskanzler Olaf Scholz und Tesla-Chef Elon Musk bei der Eröffnung der Tesla-Fabrik Berlin Brandenburg. Foto: Patrick Pleul, dpa

    Elon Musk hat noch nie dem klassischen Bild eines Konzernchefs entsprochen. Er verkündet Flüge zum Mars, spekuliert in der Öffentlichkeit über die Börsenzukunft seiner Firma Tesla und raucht bei der Aufzeichnung einer Sendung Haschisch. Die Öffentlichkeit und die Kapitalgeber seiner Visionen verziehen ihm immer wieder. Doch in den letzten Wochen hat es Musk zu bunt getrieben. Seine Kapriolen und erratischen Entscheidungen an der Spitze des Internet-Kurznachrichtendienstes Twitter haben den Guru der Gründerszene viel Vertrauen gekostet. 

    Er ließ zeitweilig die Profile kritischer Journalisten sperren und präsentierte verstörende Aufnahmen von seinem Nachtschränkchen – mit Pistole und leeren Getränkedosen. Seinem Stil treu bleibend, fragte er die Twitter-Nutzer, ob er als Chef zurücktreten solle. Eine Mehrheit sprach sich dafür aus, aber Musk bleibt nun trotzdem Chef. Bei den Anlegern wächst das Misstrauen, ob die Führung all seiner Unternehmungen nicht doch zu viel wird. Mit seinen teils rabiaten Äußerungen auf Twitter hat er viele Fans verprellt und in den Augen vieler damit auch das Image von Tesla befleckt. 

    Tesla lässt an der Börse Federn

    Seit Jahresbeginn hat der E-Autobauer rund 70 Prozent seines Wertes verloren und gehört damit zu den großen Verlierern am Kapitalmarkt. Dennoch ist das Unternehmen an der Börse mit rund 350 Milliarden US-Dollar noch mehr wert als Daimler, BMW und VW zusammen. Doch der Lack hat tiefe Kratzer bekommen, um im Bild zu bleiben. 

    Für ihn ungewöhnlich versucht Musk die Stimmung hochzuhalten – per E-Mail an die Mitarbeiter. „Lassen Sie sich nicht zu sehr von der Verrücktheit der Aktienmärkte irritieren. Wenn wir weiterhin eine hervorragende Leistung zeigen, wird der Markt dies anerkennen“, schrieb der 51-Jährige. Er rief seine Leute auf, in den nächsten Tagen noch einmal aufs Ganze zu gehen und so viele Autos wie möglich auszuliefern.

    Tesla-Produktion in der Gigafactory Grünheide.
    Tesla-Produktion in der Gigafactory Grünheide. Foto: Patrick Pleul, dpa

    Der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer hat bei Tesla aber nicht nur das Image des Chefs als Problem ausgemacht. „Mit wenig Produktneuerungen, aber enorm starkem Wettbewerbsumfeld, steigenden Produktionskapazitäten, dem Abbau der Umweltprämie in Deutschland und sinkender Markensympathie kommt Tesla im Jahr 2023 in eine Sandwich-Position“, erläutert Dudenhöffer in seiner neuesten Analyse zu dem E-Auto-Pionier aus Kalifornien. Das gelte für

    Das Unternehmen reagiert deshalb mit Rabatten, die Musk eigentlich immer abgelehnt hat, um mehr Wagen in den Markt zu drücken. Rabatte lasten jedoch auf der Profitabilität, die die Investoren am meisten interessiert. Nach Dudenhöffers Dafürhalten sind die hohen Tesla-Gewinnmargen des Jahres 2022 im Jahr 2023 nicht wiederholbar. 

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