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Tesla von Elon Musk: Hintergründe zum Elektroauto-Imperium

Antriebsrevolution

Tesla von Elon Musk: Geschichte und Hintergründe zum Elektroauto-Imperium

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    Tesla-Chef Elon Musk polarisiert die Öffentlichkeit.
    Tesla-Chef Elon Musk polarisiert die Öffentlichkeit. Foto: Jae C. Hong, AP/dpa

    In den Jahren nach der Gründung stand Tesla mehrmals vor dem Scheitern. Elon Musk konnte das Elektroauto-Projekt jedoch zu einem der innovativsten und erfolgreichsten Autobauer machen, während der Konkurrenz eine Lektion erteilt wurde, wie (elektrisch) Mobilität der Neuzeit auszusehen hat. Alles wichtige im Überblick.

    Was ist Tesla und wer hat es gegründet?

    Tesla ist ein Hersteller von Elektroautos und Anlagen zur Stromspeicherung aus den USA. 2003 wurde das Unternehmen gegründet, das seinen Hauptsitz mittlerweile im texanischen Austin hat. Auch wenn es der Bekanntheitsgrad dieser Verbindung suggeriert: Elon Musk gehört nicht zu den Gründern von Tesla. Stattdessen waren es die die Softwareentwickler Martin Eberhard und Marc Tarpenning, die gewerblich Elektroautos entwickeln wollten.

    Kurz darauf fanden sie Investoren, die sich am ambitionierten Start-Up beteiligen. Elon Musk, der den Bezahldienst PayPal bekannt machte, investierte gemeinsam mit Geschäftspartner Brian Straubel 27 Millionen US-Dollar. Als Hauptinvestor kam der gebürtige Südafrikaner bei Tesla so zu einem enormen Mitspracherecht bei der Entwicklung von E-Autos.

    Aus technischer Sicht standen in den Anfangsjahren die Sicherheit von Batterien und Elektro-Antriebsstrang sowie das Karosseriedesign im Vordergrund, später kam das autonome Fahren hinzu. Das erste eigene Tesla-Modell war bereits im Jahr 2006 der Sportwagen Tesla Roadster: Dessen Plattform basiert auf der Elise der britischen Manufaktur Lotus, von der die Lizenz erworben wurde.

    Tesla: Gründer-Ausstieg, Machtübernahme und Börsengang

    Das Gründerduo Eberhard/Tarpenning verließ infolge wirtschaftlicher Probleme den Elektroauto-Pionier, der zu jener Zeit noch im kalifornischen Palo Alto beheimatet war. Elon Musk soll das Gespann angeblich zum Ausstieg bewogen haben. Der dann als Konzernchef fungierende Musk beschrieb als wesentliches Ziel, durch die Fertigung von Elektroautos nachhaltigen Transport für den Massenmarkt zu ermöglichen. Für dieses ehrenwerte Ziel schreckte der Multimilliardär nicht davor zurück, von ihm gehaltene Patente auch für konkurrierende Autohersteller freizugeben. Es erinnert an die Geschichte von Namensgeber Nikola Tesla.

    Zwischenzeitlich, im Jahr 2008, war Tesla jedoch vom Konkurs bedroht. Dank des Einstiegs weiterer Investoren konnte der Worst Case abgewendet werden - und Visionär Musk gelang mit seinen Mitstreitern die Wende. Enormes Kapital konnte Tesla 2010 mit dem Börsengang an der New Yorker Nasdaq-Börse einstreichen. Zu Beginn wurde die Tesla-Aktie mit umgerechnet 15 Euro bewertet. Nur wenige Jahre später (2012) geriet die US-Firma allerdings erneut in wirtschaftliche Turbulenzen, sogar ein Verkauf an Internetriese Google stand zur Debatte. Jedoch gelang kurz darauf eine Steigerung des Elektroauto-Absatzes und die Veräußerung platzte.

    Zu dieser Zeit besaß auch Daimler Anteile am Unternehmen, verkaufte diese jedoch im Jahr 2014. Auch Toyota besitzt seit 2017 keine Tesla-Aktien mehr.

    Twitter-Account von Elon Musk vor dem Logo der Nachrichten-Plattform Twitter.
    Twitter-Account von Elon Musk vor dem Logo der Nachrichten-Plattform Twitter. Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa

    2019 gelingt Elon Musk und Co. der Wendepunkt in der Geschichte von Tesla

    Kurz darauf folgte ein Kniff, der Elon Musk teuer zu stehen kommen sollte: Der Mann, der auch die kanadische Staatsbürgerschaft besitzt, verkündete über Twitter überraschend den Börsenrückzug von Tesla. Prompt stieg der Aktienkurs wieder und Musk widerrief nach Rückmeldungen besorgter Anteilseigner diesen Schritt. Der Vorgang zog Untersuchungen der US-Börsenaufsicht nach sich und Musk beziehungsweise Tesla mussten 20 Millionen Dollar Strafe zahlen.

    Nach weit über einem Jahrzehnt, in dem der Elektroauto-Pionier Verluste einfuhr, konnte Tesla im Jahr 2019 erstmals in die Gewinnzone fahren und über zwölf Monate schwarze Zahlen vorweisen. Im Sommer 2020 wurde der Börsenwert schließlich auf 300 Milliarden Dollar bewertet. Das diesbezügliche Highlight erreichte die Marke im Herbst 2021, wo Tesla mit über einer Billion US-Dollar bewertet wurde. Ende 2022 ist das Elektroauto-Unternehmen jedoch "nur" mehr rund 600 Milliarden Dollar wert.

    Tesla Model 3 bis Cybertruck: Modellpalette prächtig gewachsen

    Der Tesla Roadster war das erste eigene Fahrzeug, jedoch auf externer Plattform. Größere Resonanz erreichte Tesla mit einer Luxuslimousine: Das Tesla Model S befindet sich noch im Jahr 2022 in der Modellpalette und ist das erste Elektroauto, bei dem auch Fahrwerk und Karosserie selbst von Tesla entwickelt wurden. Der Oberklasse-Stromer wird seit 2012 angeboten und ist stetig weiterentwickelt worden, was die Performance betrifft. Auch deutschen Premiumanbietern konnte Tesla in Märkten wie Nordamerika und Asien die Stirn bieten, wo die Elektrolimousine teils besser verkauft wurde als Rivalen von BMW, Mercedes oder Audi.

    Als zweites, eigenständiges E-Auto kam der SUV-Ableger Tesla Model X auf den Markt (Herbst 2015), ehe sich das Elektroauto-Imperium von Elon Musk endgültig dem Massenmarkt zuwendete und seitdem auch elektrifizierte Modelle in der Mittelklasse anbietet: Tesla Model 3 (Limousine) und Tesla Model Y (SUV) knöpfen anderen Automarken auch im niedrigeren Preissektor Absätze ab. Einen Rückschlag musste Musk hingegen bei seiner ursprünglich geplanten Modellnamen-Strategie einstecken: Die vier Elektroautos sollten zusammen den Begriff "SEXY" ergeben - aufgrund von fehlenden Namensrechten, die Konkurrent Ford am "Model E" hält, wurde das 2021 meistverkaufte Elektroauto der Welt jedoch "Tesla Model 3" genannt.

    Tesla: Elon Musk rollt Imperium auf weitere Fahrzeuggattungen aus

    Dass sich Tesla mittlerweile mit den großen Autoherstellern einen harten Wettkampf um Elektroauto-Neuzulassungen bietet und diese Form der Mobilität sich in immer mehr Märkten der Welt durchsetzt und als zukunftsweisend beschrieben wird, reicht Elon Musk nicht. Der umtriebige Firmenchef weitet das Produktportfolio von Tesla auf weitere Fahrzeuggattungen aus. Längst hat Tesla dabei auch einen der Bestseller des amerikanischen Kontinents ins Visier genommen: Auch für den Ford F-150, ein rustikaler Pickup für US-Farmer und Bauarbeiter, der in der Heimat zu den meistverkauften Autos zählt, ist ein Ersatz mit Elektromotor nahezu fertigentwickelt: Der Tesla Cybertruck ist ein Akku-betriebenes Nutzfahrzeug, das als Lastesel wertvolle Dienste leisten soll.

    Bei der Präsentation des Elektro-Pick-ups gab es eine Panne, dennoch haben bereits Hunderttausende Amerikaner den Tesla Cybertruck bestellt.
    Bei der Präsentation des Elektro-Pick-ups gab es eine Panne, dennoch haben bereits Hunderttausende Amerikaner den Tesla Cybertruck bestellt. Foto: Ringo H.W. Chiu, dpa

    Jedoch verzögerte sich die Markteinführung mehrmals, aktuell ist der Auslieferungsstart für den futurischen Cybertruck in der zweiten Jahreshälfte 2023 geplant. Dazu hat Tesla einen Truck entwickelt, der sich ebenfalls als Verkaufsschlager erweisen könnte: Der Elektro-Sattelschlepper Tesla Semi wurde bereits 2017 angekündigt, Ende 2022 sind die ersten Exemplare an den Pepsi-Konzern ausgeliefert worden. Die Übergabe der Trucks wurde feierlich in einem Live-Stream präsentiert. In den nächsten Monaten soll der Hochlauf der Produktion des Tesla Semi, der von drei Elektromotoren an den beiden Hinterachsen angetrieben wird, erfolgen. Die Modellpalette von Tesla im Überblick:

    • Tesla Roadster (2008 - 2012)
    • Tesla Model S (seit 2012)
    • Tesla Model X (seit 2015)
    • Tesla Model 3 (seit 2017)
    • Tesla Model Y (seit 2020)
    • Tesla Cybertruck (ab 2023)
    • Tesla Semi (ab 2023)
    • Tesla Roadster II (ab 2023)

    Tesla Supercharger: Eigenes Ladesystem für Elektroautos

    Im Gegensatz zu hiesigen Ladestationen, die auch durch öffentliche Gelder subventioniert werden, ist das globale Supercharger-Netz von Tesla komplett selbst finanziert. Die markeneigenen Strom-Tankstellen ermöglichen Schnellladen für sämtliche Modelle des US-Anbieters. Die Energie aus Supercharger-Stationen bot Tesla bis vor wenigen Jahren sogar gratis für seine Kunden an, mittlerweile wurde dieser Vorteil abgeschafft. Angaben zufolge wird beim Laden von Tesla-E-Autos in Deutschland mittlerweile über 80 Prozent Ökostrom eingesetzt. Laut Medienberichten unterhält Tesla das weltweit engmaschigste Netz an Lademöglichkeiten - an knapp 3500 Orten gebe es weit über 30.000 Supercharger-Anschlüsse. Ausgewählte Ladestationen aus dem Hause Tesla sind derweil auch für Autos anderer Marken freigegeben. Im Gegenzug können Tesla-Akkus (per Typ-2 oder Steckdose) ebenfalls an herkömmlichen Ladesäulen mit Energie versorgt werden.

    Tesla expandiert nach Deutschland: In Grünheide entstehen E-Autos

    Tesla produziert seine Elektroautos nicht mehr nur in der Heimat, sondern hat auch in China und Deutschland Gigafactorys errichtet. Auch der eigenen Fertigung von Batteriezellen hat sich der Autobauer aus Kostengründen verschrieben. In Grünheide bei Berlin entstand innerhalb von gerade mal zwei Jahren die "Gigafactory 4": ein riesiger Komplex, um den es im Vorfeld Diskussionen und Widerstand gab, aufgrund der nötigen Infrastruktur und Peripherie. Ende 2022 arbeiten im neu errichteten Werk vor den Toren der Hauptstadt bereits etwa 9000 Personen. Im Dezember wurden bei Grünheide bereits rund 3000 elektrische Fahrzeuge innerhalb einer Woche gefertigt. Weltweit gibt es sechs Gigafactorys, wo neben Autos und Batteriezellen auch Solardachziegel ("Solar Roof") gefertigt werden. Abgesehen von den USA und Deutschland entstand nahe der chinesischen Metropole Schanghai eine riesige Tesla-Fabrik, eine weitere Gigafactory möchte Tesla angeblich in Mexiko errichten.

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